zwd Berlin. Das neue Kita-Jahr beginnt für Berliner Eltern von Kindern unter einem Jahr positiv. Die Betreuungsgebühren für die Allerkleinsten entfallen ab sofort, teilte der Senat mit. Damit ist der seit über zehn Jahren laufende Prozess der Beitragsbefreiung abgeschlossen.
Jugendsenatorin Sandra Scheeres (SPD) sagte, gebührenfreie Kitas bedeuteten für viele Eltern eine spürbare finanzielle Entlastung. Zudem werde Vereinbarkeit von Familie und Beruf gefördert. „Kitas sind Bildungseinrichtungen und Bildung muss gebührenfrei sein,“ so die Senatorin.
Der Prozess der kostenlosen Kinderbetreuung läuft in Berlin seit 2007, zunächst mit einem beitragsfreien Jahr direkt vor Einschulung. Zuletzt mussten nur noch Eltern bezahlen, die Kinder unter einem Jahr betreuen ließen. Dies betraf nach Senatsangaben rund 15.800 Kinder. Tragen müssen Berliner Eltern künftig nur noch die Kosten für Essen, unabhängig vom Alter des Kindes.
3.000 Kita-Plätze fehlen
Berlin ist damit das erste Bundesland, das Kitas und Tagesmütter oder -väter vollfinanziert. Allerdings fehlen in der Hauptstadt 3.000 Betreuungsplätze, weil es den Einrichtungen an Personal mangelt. Scheeres will dazu den Erzieher*innenberuf mit besserer und vergüteter Ausbildung und höherem Verdienst attraktiver machen und Quereinsteigenden den Zugang erleichtern. Die Berliner Bildungssenatorin hatte im Frühjahr auf der jährlichen Konferenz bei ihren Kolleg*innen aus anderen Landesministerien für eine entsprechende Fachkräfte-Initiative geworben.
Für das neue Kita-Jahr gilt in Berliner Einrichtungen ein verbesserter Betreuungsschlüssel: Auf vier Unterzweijährige kommt dann ein*e Erzieher*in, bei den Zwei- bis Dreijährigen liegt der Schlüssel bei 1:5.