JAHRESVERSAMMLUNG : DFG beschließt zusätzliche Maßnahmen für mehr Gleichstellung in der Wissenschaft

5. Juli 2017 //

Mit zusätzlichen Maßnahmen und einer inhaltlichen Neuakzentuierung will die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Wissenschaft weiter vorantreiben. Hierzu fasste sie am Mittwoch im Rahmen ihrer Jahresversammlung einen mehrteiligen Beschluss.

Kündigte die Erarbeitung eines „qualitativen Gleichstellungskonzepts“ an: DFG-Generalsekretärin Dorothee Dzwonnek. - Bild: DFG
Kündigte die Erarbeitung eines „qualitativen Gleichstellungskonzepts“ an: DFG-Generalsekretärin Dorothee Dzwonnek. - Bild: DFG

zwd Halle/Saale (hr/ticker). Dieser sieht zum einen vor, die Implementierung von Gleichstellungsmaßnahmen im Zuge der sogenannten „Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards“ fortzusetzen. Zum anderen soll das Thema Gleichstellung – das als Ziel bereits in der Satzung der DFG verankert ist – künftig im eigenen Förderhandeln eine noch größere Rolle spielen.

Auf den Ergebnissen einer Evaluation der im Jahr 2008 festgelegten „Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards“ aufbauend hat eine von der Mitgliederversammlung eingesetzte Arbeitsgruppe Empfehlungen für deren Fortführung erarbeitet. Diesen haben sich die Mitglieder nun angeschlossen und ihre Selbstverpflichtung erneuert. Angesichts der positiven Entwicklungen in der Gleichstellung sollen die Berichte zur Umsetzung der Standards verschlankt werden. Die Mitglieder wollen künftig alle zwei bis drei Jahre qualitative Berichte zu wechselnden Schwerpunktthemen einreichen, erklärte die DFG.

Zusätzlich zur Fortsetzung der „Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards“ verabschiedeten die Gremien die Ausarbeitung eines qualitativen Gleichstellungskonzepts und seine Umsetzung bis Ende 2018.

„Die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Wissenschaft ist noch nicht erreicht. Das bedeutet einen Verlust an Exzellenz und Effizienz: Herausragende Forschung kann auf das Potenzial von Wissenschaftlerinnen nicht verzichten“, sagte DFG-Generalsekretärin Dorothee Dzwonnek. Sie forderte die Universitäten auf, in ihren Anstrengungen daher nicht nachzulassen, um „etwaigen Gewöhnungstendenzen“ entgegenzuwirken. Der Professorinnenanteil liegt in Deutschland derzeit bei 22 Prozent (ohne Juniorprofessuren) bei einem Frauenanteil von circa 50 Prozent der Studienabschlüsse und 45 Prozent der Promotionen. Dzwonnek kündigte die Erarbeitung eines „qualitativen Gleichstellungskonzepts“ an, um Gleichstellung und die Vereinbarkeit von Beruf und Partnerschaft oder Familie in Zukunft noch stärker konkret zu fördern.

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