HOCHSCHULLEHRE [UPDATE] : Anteil an habilitierten Frauen in Deutschland steigt

28. Juni 2017 // Monika Butterweck

2016 war der Anteil der habilitierten Wissenschaftlerinnen so hoch wie nie. Auch der Anteil der ausländischen Habilitierten steigt.

zwd Wiesbaden. Der Anteil von habilitierten Frauen ist in Deutschland im Jahr 2016 auf 30 Prozent gestiegen. Das meldete das Statistische Bundesamt am Mittwoch. 2015 lag der Frauenanteil von Habilitierten noch bei 28 Prozent, 2006 bei nur 22 Prozent.

2016 habilitierten sich in Deutschland insgesamt 1.581 Wissenschaftler*innen. 481 der Habilitierten sind weiblich, was einen Anstieg von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die meisten Habilitationen, nämlich 802, sind im Bereich Humanmedizin und Gesundheitswissenschaften angefertigt worden, 206 davon von Wissenschaftlerinnen. Frauen machen damit dort einen Anteil von 26 Prozent aus.

Immer mehr ausländische Wissenschaftler*innen habilitieren sich in Deutschland

Die zweitmeisten Habilitationen, insgesamt 218, erfolgten im Bereich Geisteswissenschaften, mit einem Frauenanteil von 39 Prozent. An dritter Stelle folgen Mathematik und Naturwissenschaften mit 211 Habilitationen und einem Frauenanteil von 27 Prozent; an vierter Stelle Wirtschafts- und Sozialwissenschaften mit 202 Habilitationen und einem Frauenanteil von 42 Prozent.

Auch der Anteil ausländischer Habilitierender steigt. Insgesamt habilitierten sich letztes Jahr 194 ausländische Wissenschaftler*innen, was einen Anteil von 12 Prozent an allen Habilitationen in Deutschland ausmacht. Im Jahr 2015 lag der Anteil bei 10 Prozent, 2006 bei nur 4 Prozent.

SPD fordert Rat für Gleichstellung in der Wissenschaft

Marianne Schieder, zuständige Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion, warnte davor, sich auf den wachsenden Zahlen auszuruhen. Sie forderte daher, das Professorinnenprogramm, das Ende 2017 ausläuft und über das laut Bundesbildungsministerin Prof. n Johanna Wanka (CDU) seit 2008 mehr als 500 Frauen auf eine Professur berufen wurden, verlängert und weiter ausgebaut wird. Zudem müsse die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Professorinnen weiter gefördert werden, betonte Schieder.

Mit einem Rat für Gleichstellung in der Wissenschaft könnten außerdem alle Akteur*innen "an einen Tisch kommen, um neue Ansätze in der Gleichstellungspolitik zu entwickeln", sagte Schieder. Darüber hinaus forderte sie, das zukünftige Bund-Länder-Programm schon für Karrierestufen vor der Professur zu öffnen und finanziell besser auszustatten.

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