EXZELLENZINITIATIVE : Gewinner Berlin: Zehn Universitäten und ein Verbund sind „exzellent“

19. Juli 2019 // Hannes Reinhardt

Die Entscheidung ist gefallen: Am Freitag hat die zuständige Expert*innenkommission zehn deutsche Hochschulen und einen Verbund für den Titel „Exzellenzuniversitäten“ ausgewählt. Sie erhalten ab dem 1. November 2019 jährlich insgesamt 148 Millionen Euro.

zwd Berlin. Der Exzellenzkommission, die aus 39 internationalen Expert*innen sowie den Wissenschaftsminister*innen von Bund und Ländern besteht, lagen insgesamt 19 Bewerbungen (17 Universitäten sowie zwei Verbünde) aus acht Bundesländern vor. Bewerben konnte sich, wer in der ersten Förderlinie mindestens zwei bzw. drei Exzellenzcluster erfolgreich eingeworben hatte. Die Berliner Hochschulen hatten sich erstmals nicht einzeln, sondern gemeinsam mit der Charité für bestimmte Exzellenzvorhaben beworben. Mit der nun zu Ende gegangenen ersten Wettbewerbsrunde knüpft die Exzellenzstrategie an die drei Wettbewerbsrunden in der Exzellenzinitiative 2006, 2007 und 2012 an.

Für die Förderung ausgewählt wurden:

  • Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen
  • Verbund Berlin („Berlin University Alliance“: Freie Universität, Humboldt-Universität, Technische Universität, Charité)
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
  • Technische Universität Dresden
  • Universität Hamburg
  • Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
  • Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
  • Universität Konstanz
  • Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Technische Universität München
  • Eberhard-Karls-Universität Tübingen

„Die ausgewählten Universitäten haben sehr überzeugend unter Beweis gestellt, dass sie hierzu in jeder Hinsicht bestens aufgestellt sind“, sagte die Vorsitzende des Wissenschaftsrats (WR), Prof.´in Martina Brockmeier. Der bildungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Albert Rupprecht (CSU) wies darauf hin, dass der Bund nun zum ersten Mal dauerhaft in die Förderung der Exzellenzuniversitäten einsteigen werde. „Dies ist qualitativ etwas völlig Neues. Es ermöglicht, eine Kultur der Exzellenz an den besten Universitäten in unserem Land nachhaltig zu verankern.“ Kai Gehring, hochschulpolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, begrüßte die Spitzenforschung durch Bund und Länder, mahnte jedoch, eine „dauerhaft zweigeteilte Hochschullandschaft mit exklusiver erster Klasse und unbequemer Holzklasse“ würde mehr schaden als nutzen. „Für Wissenschaftler*innen und Studierende braucht es an jeder Hochschule erstklassige Bedingungen und gute Chancen“, betonte er. Ins gleiche Horn stieß Gehrings Amtskollegin von den Linken, Nicole Gohlke. „Mit jeder neuen Runde dieses Wettkampfs verbessern sich die Chancen der Gewinner aus der vorigen Runde, während der Rest das Nachsehen hat“, kritisierte sie. Unter der einseitigen Fokussierung auf Forschung und Drittmitteleinwerbung litten die Fachhochschulen, die einen immens wichtigen Beitrag zur Wissensvermittlung und zum Wissenstransfer leisteten.

Die Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder wurde auf Grundlage von Artikel 91b Absatz 1 des Grundgesetzes 2016 in einer Verwaltungsvereinbarung beschlossen. Ziel ist es, die durch die Exzellenzinitiative begonnenen Anstrengungen zur Stärkung der Universitäten durch die Förderung wissenschaftlicher Spitzenleistungen, Profilbildungen und Kooperationen im Wissenschaftssystem fortzusetzen und weiterzuentwickeln. Bund und Länder stellen für die Finanzierung des dauerhaft angelegten Gesamtprogramms seit 2018 jährlich insgesamt 533 Millionen Euro zur Verfügung. Die Fördermittel werden vom Bund zu 75 Prozent und von den jeweiligen Sitzländern zu 25 Prozent getragen.

Mehr zur Entscheidung für die neuen Exzellenzuniversitäten lesen Sie in der kommenden Ausgabe des zwd-POLITIKMAGAZINs.

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