MIKROZENSUS : Gestiegene Armutsgefährdung bei Geringqualifizierten

26. August 2015 // zwd Wiesbaden (hr/ticker).

Im Jahr 2014 waren in Deutschland 30,8 Prozent der gering qualifizierten Personen ab 25 Jahren armutsgefährdet. Dies teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag unter Berufung auf Zahlen des Mikrozensus mit. Damit war die Armutsgefährdungsquote dieser Personen höher als im Jahr 2005. Damals lag die Quote bei 23,1 Prozent.

Geringqualifizierte in den neuen Bundesländern sind mit 37,5 Prozent deutlich häufiger von Armut bedroht als jene im Westen (29,8). Die Armutsgefährdungsquote insgesamt blieb dabei in den vergangenen zehn Jahren jedoch relativ stabil. Sie lag bei 19,2 Prozent in den alten Bundesländern und bei 14,5 Prozent im Osten.

Zu den Geringqualifizierten gehören Personen, die ausschließlich einen Hauptschul- oder Realschulabschluss beziehungsweise keinen Hauptschulabschluss sowie keinen beruflichen Bildungsabschluss besitzen. Als armutsgefährdet gilt gemäß der Definition der Europäischen Union, wer einschließlich aller staatlichen Transfers wie zum Beispiel Wohn- oder Kindergeld weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens erzielt. 2014 lag diese Schwelle für Einpersonenhaushalte bei einem monatlichen Einkommen von weniger als 917 Euro.

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