VON DER REFORMATION IN DIE GEGENWART
Verschenkte Chance der Luther-Dekade: Die Rolle von Frauen in der Kirche
Die evangelische Kirchengeschichte vermittelt das Bild, die Reformation sei rein männlich geprägt. Frauen kommen kaum vor. Allenfalls Katharina von Bora ist als ehemalige Nonne und Luthers Ehefrau bekannt. Dieses gängige Bild bedarf der Korrektur, doch auch in dem großen Zyklus der Reformationsdekade von 2008 bis 2017 ist sie nicht gelungen. Kein Themenjahr ist den Frauen gewidmet. Dabei gab es im 16. Jahrhundert durchaus Frauen, die sich aktiv und mutig für die Reformation engagiert hatten. Eine beachtliche Anzahl von Frauen hat die Reformation durch eigene Publikationen unterstützt. Ermutigt dazu fühlten sie sich durch Luthers These vom Priestertum aller Getauften.
DEBATTE
Braucht eine geschlechtergerechte Kirche die Quote?
Kirche und Staat proklamieren die Gleichheit von Mann und Frau – die einen im Grundgesetz, die anderen mit der Bibel. Die Realität sieht anders aus: Gerade hat der neue ‚alte’ Landeschef von Brandenburg, Dietmar Woidke (SPD), nur drei von neun Ministerien mit Frauen besetzt. Kein Vorzeigeergebnis für die rot-rote Landesregierung. Auch die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gab schon 1989 als Zielmarke für die Leitungs- und Beratungsgremien eine Quote von 40 Prozent an. Tatsächlich werden jedoch von den 20 Landeskirchen
gerade einmal zwei von Frauen geleitet (10 statt 40 Prozent!). Vom 22. bis 25. September 2014 hat in Fulda die Deutsche Bischofskonferenz ihre Herbstvollversammlung durchgeführt. Beraten und entschieden haben 66 Männer – keine Frau! Unser Debattenthema ist also kein alter Schuh – wie man denken könnte –, sondern brandaktuell.
KULTUSMINISTERKONFERENZ
347 Plenarsitzungen der KMK seit 1948
zwd Berlin (ig). Seit 1948 trifft sich die Kultusministerkonferenz
(KMK) mehrmals im Jahr zu einer in der Regel zweitägigen Plenarsitzung. Das Treffen am 9. und 10. Oktober in Essen war die 347. Konferenz der für Bildung, Wissenschaft und Kultur zuständigen LänderministerInnen sowie Senatorinnen in der 57-jährigen wechselvollen Geschichte der KMK.
Gegründet worden war die „Ständige Konferenz“ 1948. Am 19. und 20. Februar jenes Jahres waren auf Einladung des württemberg-badischen Kultusministers Theodor Bäuerle die VertreterInnen von Kultusministerien aus allen deutschen Ländern (damals 17) zusammengekommen. Damals nahmen auch die Repräsentanten aus den fünf ostdeutschen, in der sowjetischen Besatzungszone gelegenen Ländern teil. Das Treffen war und blieb bis 1990 die einzige gesamtdeutsche Kultusministerkonferenz. Im kommenden Jahr, am 11. und 12. Juni, wird die KMK die 350. Sitzung durchführen. Anlass für die zwd-POLITIKMAGAZIN-Redaktion, dieses Jubiläum noch besonders zu würdigen.
Die Themen des zwd-POLITIKMAGAZINs 323 im Überblick:
FRAUEN & POLITIK:
Gastkommentar von Oberkirchenrätin Kristin Bergmann
Die Kirche braucht die Quote, weil Geschlechtergerechtigkeit auch in der Kirche nicht vom Himmel fällt!
2. Konferenz „Frauen in Führungspositionen“ im Kanzleramt
Merkel: „Es ist so beschlossen, und nun wird es auch so gemacht!“
Die Verbände zum Quotengesetz
Ein breites Spektrum von Stellungnahmen
Frauengesundheit
FFGZ fordert interkulturelle Öffnung des Gesundheitswesens
BILDUNG & POLITIK
zwd-Interview mit der neuen schleswig-holsteinischen Bildungsministerin Britta Ernst
„An der Spitze der Schulen sind noch nicht genug Frauen, aber sie sind auf dem Vormarsch“
Who`s who der Kultusministerkonferenz
Who`s who des Bundestagsausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung
KULTUR & POLITIK
Buchrezensionen
Frauenrollen – in Reformation und Kirche heute
Aus der Hauptstadtregion
Namen sind Nachrichten
ZWD IM INTERNET
Hinweis für NichtabonnentInnen:
Wenn Sie mehr lesen wollen, nutzen Sie die Möglichkeit eines Schnupperabonnements oder einen unserer Bestellcoupons auf der Startseite (Horizontale Rubrik „zwd-Produkte“).
Postalisch sind wir erreichbar unter:
zwd-Mediengruppe
Luisenstraße 48
10117 Berlin
Fon: 030/22 487 475
Fax: 030/22 487 484
E-Mail-Adresse: abo@zwd.info