zwd-POLITIKMAGAZIN Nr. 323 : Verschenkte Chance der Luther-Dekade: Die Rolle von Frauen in der Kirche

20. November 2014 // zwd Berlin (no).

  • Debatte: Braucht eine geschlechtergerechte Kirche die Quote?
  • Kultusministerkonferenz: 347 Plenarsitzungen der KMK seit 1948
  • Buchrezensionen: Frauenrollen – in Reformation und Kirche heute



  • VON DER REFORMATION IN DIE GEGENWART
    Verschenkte Chance der Luther-Dekade: Die Rolle von Frauen in der Kirche

    Die evangelische Kirchengeschichte vermittelt das Bild, die Reformation sei rein männlich geprägt. Frauen kommen kaum vor. Allenfalls Katharina von Bora ist als ehemalige Nonne und Luthers Ehefrau bekannt. Dieses gängige Bild bedarf der Korrektur, doch auch in dem großen Zyklus der Reformationsdekade von 2008 bis 2017 ist sie nicht gelungen. Kein Themenjahr ist den Frauen gewidmet. Dabei gab es im 16. Jahrhundert durchaus Frauen, die sich aktiv und mutig für die Reformation engagiert hatten. Eine beachtliche Anzahl von Frauen hat die Reformation durch eigene Publikationen unterstützt. Ermutigt dazu fühlten sie sich durch Luthers These vom Priestertum aller Getauften.


    DEBATTE
    Braucht eine geschlechtergerechte Kirche die Quote?

    Kirche und Staat proklamieren die Gleichheit von Mann und Frau – die einen im Grundgesetz, die anderen mit der Bibel. Die Realität sieht anders aus: Gerade hat der neue ‚alte’ Landeschef von Brandenburg, Dietmar Woidke (SPD), nur drei von neun Ministerien mit Frauen besetzt. Kein Vorzeigeergebnis für die rot-rote Landesregierung. Auch die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gab schon 1989 als Zielmarke für die Leitungs- und Beratungsgremien eine Quote von 40 Prozent an. Tatsächlich werden jedoch von den 20 Landeskirchen
    gerade einmal zwei von Frauen geleitet (10 statt 40 Prozent!). Vom 22. bis 25. September 2014 hat in Fulda die Deutsche Bischofskonferenz ihre Herbstvollversammlung durchgeführt. Beraten und entschieden haben 66 Männer – keine Frau! Unser Debattenthema ist also kein alter Schuh – wie man denken könnte –, sondern brandaktuell.


    KULTUSMINISTERKONFERENZ
    347 Plenarsitzungen der KMK seit 1948

    zwd Berlin (ig). Seit 1948 trifft sich die Kultusministerkonferenz
    (KMK) mehrmals im Jahr zu einer in der Regel zweitägigen Plenarsitzung. Das Treffen am 9. und 10. Oktober in Essen war die 347. Konferenz der für Bildung, Wissenschaft und Kultur zuständigen LänderministerInnen sowie Senatorinnen in der 57-jährigen wechselvollen Geschichte der KMK.
    Gegründet worden war die „Ständige Konferenz“ 1948. Am 19. und 20. Februar jenes Jahres waren auf Einladung des württemberg-badischen Kultusministers Theodor Bäuerle die VertreterInnen von Kultusministerien aus allen deutschen Ländern (damals 17) zusammengekommen. Damals nahmen auch die Repräsentanten aus den fünf ostdeutschen, in der sowjetischen Besatzungszone gelegenen Ländern teil. Das Treffen war und blieb bis 1990 die einzige gesamtdeutsche Kultusministerkonferenz. Im kommenden Jahr, am 11. und 12. Juni, wird die KMK die 350. Sitzung durchführen. Anlass für die zwd-POLITIKMAGAZIN-Redaktion, dieses Jubiläum noch besonders zu würdigen.


    Die Themen des zwd-POLITIKMAGAZINs 323 im Überblick:

    FRAUEN & POLITIK:

    Gastkommentar von Oberkirchenrätin Kristin Bergmann
    Die Kirche braucht die Quote, weil Geschlechtergerechtigkeit auch in der Kirche nicht vom Himmel fällt!

    2. Konferenz „Frauen in Führungspositionen“ im Kanzleramt
    Merkel: „Es ist so beschlossen, und nun wird es auch so gemacht!“

    Die Verbände zum Quotengesetz
    Ein breites Spektrum von Stellungnahmen

    Frauengesundheit
    FFGZ fordert interkulturelle Öffnung des Gesundheitswesens


    BILDUNG & POLITIK

    zwd-Interview mit der neuen schleswig-holsteinischen Bildungsministerin Britta Ernst
    „An der Spitze der Schulen sind noch nicht genug Frauen, aber sie sind auf dem Vormarsch“

    Who`s who der Kultusministerkonferenz

    Who`s who des Bundestagsausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung


    KULTUR & POLITIK

    Buchrezensionen
    Frauenrollen – in Reformation und Kirche heute
  • Sonja Domröse
  • Peter Matheson
  • Beatrice von Weizsäcker
  • Regina Nagel
  • Ulrike Böhmer

    Aus der Hauptstadtregion
  • 200 Millionen-Geschenk: Museum der Moderne
  • Einheitsdenkmal kommt bis 2017

    Namen sind Nachrichten
  • Michael Müller
  • Prof. Monika Grütters
  • Anja Nordmann


    ZWD IM INTERNET
  • Nachrichten aus dem zwd-Portal Bildung & Politik
  • Nachrichten aus dem zwd-Portal Frauen
  • Nachrichten aus dem zwd-Portal Kultur. Medien & Politik


    Hinweis für NichtabonnentInnen:
    Wenn Sie mehr lesen wollen, nutzen Sie die Möglichkeit eines Schnupperabonnements oder einen unserer Bestellcoupons auf der Startseite (Horizontale Rubrik „zwd-Produkte“).

    Postalisch sind wir erreichbar unter:

    zwd-Mediengruppe
    Luisenstraße 48
    10117 Berlin

    Fon: 030/22 487 475
    Fax: 030/22 487 484
    E-Mail-Adresse: abo@zwd.info
  • Artikel als E-Mail versenden