zwd-POLITIKMAGAZIN Nr. 343 : ENTGELTGLEICHHEIT: 14 Millionen können auf mehr Transparenz bei Löhnen hoffen

20. Oktober 2016 // zwd Berlin (el).

zwd Berlin. Nach langem Ringen hinter den Kulissen hat sich der Koalitionsausschuss von CDU/CSU und SPD auf Eckpunkte für das von Bundesfrauen- und -familienministerin Manuela Schwesig (SPD) geplante Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit geeinigt. Das Vorhaben hatte seit Dezember vergangenen Jahres im Bundeskanzleramt auf Eis gelegen. Der Teufel steckt aber bekanntlich im Detail: Der seit 9. Dezember 2015 vorliegende Referentenentwurf muss noch einige Hürden überwinden, bevor er als Gesetzentwurf den Bundestag erreicht.

Außerdem in dieser Ausgabe:

  • Wahlen Berlin: Gleichstellung in der Hauptstadt im bundespolitischen Brennglas
  • Wahlen Mecklenburg-Vorpommern: Schweriner Landtag rutscht beim Frauenanteil auf vorletzten Platz

    Außerdem in der dazugehörigen Teilausgabe 344-1: Das Spezial zur Frankfurter Buchmesse - Gastland: Flandern & die Niederlande
  • Flandern & die Niederlande: Frauen im Literaturbetrieb
  • Im Gespräch: Literaturexpertin Doris Hermanns
  • „Dies ist, was wir teilen“: Die Niederlande als Land der „Teilzeitfeministinnen“
  • Rezensionen: Aktuelle Neuerscheinungen aus den Niederlanden

  • ENTGELTGLEICHHEIT: Nur für Betriebe mit mehr als 200 Beschäftigten

    zwd Berlin (el). Freude kam im Unionslager über den Koalitionskompromiss mit der SPD zum Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit nicht auf. Im Gegenteil: Der Wirtschaftsflügel der CDU behauptete sogar, die Vereinbarung stelle einen „Verstoß gegen den Koalitionsvertrag“ dar. Für Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig (SPD) ist das Eckpunktepapier hingegen ein „wichtiger Durchbruch“.
    ab Seite 4

    WAHLEN BERLIN
    Gleichstellung in der Hauptstadt im bundespolitischen Brennglas

    Frauenpolitisch ist das Wahlergebnis in Berlin eine doppelte Herausforderung. Zum einen scheint die Hauptstadt bereit für eine linke Landesregierung: Am 6. Oktober haben SPD, Linke und Grüne ihre Koalitionsverhandlungen aufgenommen und schmieden seitdem am ersten rot-rot-grünen Bündnis unter SPD-Führung in Deutschland. Ihm wird Signalwirkung für den Bund vorausgesagt. Zum anderen ist die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) erstmals nun auch ins Abgeordnetenhaus der Metropole eingezogen – eine Partei, die allen gleichstellungpolitischen Errungenschaften den Kampf angesagt hat. Umso dringender stellt sich die Frage, wie eine rot-rot-grüne Gleichstellungspolitik in der Hauptstadt aussehen könnte: Bedeutet „mehr links“ auch ein Mehr an frauenpolitischen Ambitionen? Welche Schnittmengen gibt es zwischen den drei Parteien und welche Streitpunkte?
    ab Seite 6

    LANDTAGSWAHLEN IN MECKLENBURG-VORPOMMERN
    Schweriner Landtag rutscht beim Frauenanteil auf vorletzten Platz

    zwd Schwerin (el). Das Landesparlament in Mecklenburg-Vorpommern hat weiter an Frauen verloren. Lediglich ein Viertel der neu gewählten Abgeordneten ist weiblich. Damit nimmt der Schweriner Landtag im Ländervergleich nun den vorletzten Platz ein. Verantwortlich hierfür ist auch der Wahlerfolg der Alternative für Deutschland (AfD). Sie zog aus dem Stand als zweitstärkste Kraft vor der CDU ins Landesparlament ein – mit nur einer einzigen Frau. Nun muss sich zeigen, welchen Stellenwert die künftige Landesregierung der Frauen- und Gleichstellungspolitik einräumt. SPD und CDU verhandeln derzeit über die Fortsetzung ihrer Koalition unter Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD).
    ab Seite 12

    BILDUNG & POLITIK

    TEILAUSGABE FRANKFURTER BUCHMESSE: GASTLAND FLANDERN & DIE NIEDERLANDE
    Flandern & die Niederlande: Frauen im Literaturbetrieb

    zwd Frankfurt (yh). Flandern und die Niederlande sind in diesem Jahr gemeinsam Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. Unter dem Motto „Dit is wat we delen“ („Dies ist, was wir teilen“) hat das Gastland eine große Anzahl an Neuerscheinungen im Gepäck und bringt deutschen LeserInnen die niederländische und flämische Literatur ein gutes Stück näher. Insgesamt sind es 454 Neuerscheinungen aus dem niederländisch-flämischen Sprachraum, von denen bereits 306 Titel ins Deutsche übersetzt wurden. Für den zwar sehr lebendigen, aber kleinen niederländischsprachigen Buchmarkt sind Übersetzungen bei ausländischen Verlagen existenziell. Deutschland ist dabei das Land mit den meisten Übersetzungen aus dem niederländischen Raum weltweit. Bereits 1993 wurde die literarische Freundschaft zwischen den beiden Ländern auf der Frankfurter Buchmesse gefestigt – auch damals Jahr waren Flandern und die Niederlande gemeinsam Gastland. Als direkte Nachbarländer eint der niederländisch-flämische und der deutsche Buchmarkt damit einige Gemeinsamkeiten, darunter aber auch die leider deutliche Unterrepräsentanz weiblicher Autorinnen.
    ab Seite III

    IM GESPRÄCH: LITERATUREXPERTIN DORIS HERMANNS
    „Es muss wahrgenommen werden, dass Männer Privilegien haben“

    zwd Berlin (yh). Die 1961 in der Nähe von Aachen geborene Doris Hermanns arbeitet heute als Redakteurin, Autorin und Journalistin in Berlin. Zuvor hat sie 25 Jahre lang das Antiquariat „Vrouwenindruk“ mit Schwerpunkt auf die Literatur von Frauen in der niederländischen Stadt Utrecht geführt. In ihrem neu herausgegebenen Werk „Wär mein Pferd doch ein Klavier“ hat sie sich gezielt dafür entschieden, nur Erzählungen von Frauen aufzunehmen. Sie ist damit Expertin für von Frauen verfasste Literatur und das sowohl für den niederländischen als auch für den deutschen Buchmarkt. Dem zwd-POLITIKMAGAZIN hat sie daher exklusiv einige Fragen zum Thema „Gleichberechtigung im Literaturbetrieb“ beantwortet.
    ab Seite VI

    GLEICHSTELLUNGSPOLITIK IN DEN NIEDERLANDEN
    „Dies ist, was wir teilen“: Die Niederlande als Land der „Teilzeitfeministinnen“

    zwd Berlin (yh). In keinem anderen Land arbeiten so viele Frauen in Teilzeit wie in den Niederlanden. Insgesamt drei Viertel aller erwerbstätigen Niederländerinnen sind in einem auf Teilzeit basierenden Arbeitsmodell beschäftigt. Das ist das Ergebnis des aktuellen „Emanzipationsmonitors“ aus dem Jahr 2014, einer seit dem Jahr 2000 im Zweijahrestakt erscheinenden niederländischen Studie, die die Geschlechterverhältnisse im Hinblick auf den Arbeitsmarkt, das Einkommen, politische Teilhabe, Bildung und Arbeitsteilung analysiert. Als Folge davon gilt nur ca. jede zweite Frau in den Niederlanden als ökonomisch selbstständig, kann also mit ihrem Einkommen für ihre eigene Grundsicherung sorgen. Im Falle einer Scheidung oder im Alter haben Frauen dann aber häufig das Nachsehen: Ohne die finanzielle Unterstützung des Partners droht ihnen Armut. Trotzdem ist das Modell (Frau arbeitet in Teilzeit, Mann in Vollzeit) weiterhin beliebt unter den niederländischen Paaren – es gilt als eine emanzipatorische Errungenschaft des Feminismus der 1970er Jahre.
    ab Seite VIII

    REZENSIONEN
    Aktuelle Neuerscheinungen aus den Niederlanden
  • Doris Hermanns (Hg.): Wär mein Klavier doch ein Pferd
  • Niña Weijers: Die Konsequenzen
  • Connie Palmen: Du sagst es
    ab Seite X

    DER zwd IM INTERNET
    Nachrichten aus dem zwd-Portal Frauen & Politik


    Hinweis für NichtabonnentInnen:
    Wenn Sie mehr lesen wollen, nutzen Sie die Möglichkeit eines Schnupperabonnements oder einen unserer Bestellcoupons auf der Startseite (Horizontale Rubrik „zwd-Produkte“).

    Postalisch sind wir erreichbar unter:

    zwd-Mediengruppe
    Luisenstraße 48
    10117 Berlin

    Fon: 030/22 487 487
    E-Mail-Adresse: abo@zwd.info
  • Artikel als E-Mail versenden