SEXISMUS : Parteien wollen mediales Frauenbild verändern

22. Juni 2016 // zwd Berlin (yh).

  • Linke bringt Aktionsplan gegen Sexismus in den Bundestag ein
  • Sylvia Pantel (CDU): „Opposition verschwendet Geld für Gender Mainstreaming Projekte"

  • Ein Verbot sexistischer Werbung ist wichtig im Kampf für eine Gleichberechtigung der Geschlechter. Diese Auffassung vertreten die Bundestagsfraktionen von SPD, Grünen und Linken. Deutlich wurde dies bei einer Debatte über einen Antrag der Linksfraktion am Donnerstag, in dem diese einen „Aktionsplan gegen Sexismus“ vorgestellt hatte, der unter anderem auch die mediale Darstellung von Frauen verändern soll. Die frauenpolitische Sprecherin der Fraktion, Claudia Möhring, betonte als Begründung des Antrags, dass ein „Nein heißt Nein“ zwar ein erster Schritt sei, jedoch vor allen Dingen etwas am Frauenbild in den Köpfen geändert werden müsse, damit Sexismus als gesellschaftliches Problem gelöst werden könne.

    SPD und Grüne begrüßen Antrag der Linken

    Dieser Forderung schlossen sich auch Abgeordnete von SPD und Grünen an. Werbung beeinflusse das Geschlechterbild von Männern und Frauen: „Wenn rassistische Werbung nicht okay ist, warum sollte dann sexistische Werbung in Ordnung sein?“, fragte Dorothee Schlegel (SPD), Mitglied im Ausschuss Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Sie begrüßte den Antrag der Oppositionsfraktion als eine gute Grundlage und freue sich über gemeinsame Gespräche.

    Der Antrag sieht darüber hinaus vor, in den Schulen eine geschlechtersensible Pädagogik zu lehren, um Rollenklischees frühzeitig aufzubrechen. Zudem vorgesehen sind unter anderem „Maßnahmen zur Stärkung und Ausweitung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG)“, „Maßnahmen gegen Sexismus in der Arbeitswelt wie ein wirksames Gesetz zur Entgeltgleichheit, verbindliche Frauenquoten für Entscheidungsgremien und Führungsebenen von Bundesbehörden und Privatwirtschaft und die Aufwertung sozialer und personenbezogener Dienstleistungen“ sowie „Maßnahmen wie Programme für 'Zivilcourage gegen Sexismus', um gesellschaftliches Bewusstsein und Engagement explizit zu fördern“.

    Pantel (CDU): Antrag "ideologisch geprägter Umerziehungsplan"

    Der Fraktion von CDU und CSU gingen diese Maßnahmen zu weit. So sprach die Abgeordnete Sylvia Pantel im Bundestag von ideologisch geprägten „Umerziehungsplänen“ seitens der Linken. Sie halte weder ein Verbot von sexistischer Werbung für richtig, noch halte sie die Einführung von gendergerechter Sprache für zielführend. Vielmehr brauche es unnachgiebige Gesetze. Dabei verwies sie auf die überwiegend nordafrikanische Herkunft der Täter aus der Kölner Silvesternacht und warnte davor, das Frauenbild aus Ländern wie beispielsweise Nigeria nach Deutschland zu importieren. Darüber hinauz warf sie den Oppositionsfraktionen vor, Geld für Gender Mainstreaming-Projekte zu verschwenden.

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