ZUKUNFT DES BILDUNGSWESENS : Plädoyer für einen „echten" Bildungsrat und eine Bundesschulkonferenz

9. November 2020 // ticker

Für die Einberufung einer Bundesschulkonferenz hat sich der Sprecher der Gesellschaft Chancengleichheit (GesCh) Holger H. Lührig ausgesprochen. Adressat der Initiative ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

In dem Kommentar sieht Lührig, der auch Herausgeber des zwd-POLITIKMAGAZINs ist, die für das Bildungswesen Verantwortlichen aufgerufen, an einer nationalen Kraftanstrengung zur Erneuerung des Bildungswesens maßgeblich mitzuwirken. Schließlich gehe es um nicht weniger als um die zukunftsfähige Ausgestaltung der Bildungseinrichtungen im digital und von Corona geprägten 21. Jahrhundert. Die Herstellung wirklicher Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit müsse Maßstab solcher Reformbemühungen sein. Diese erforderliche gesamtgesellschaftliche Kraftanstrengung habe nicht nur eine nationale Dimension, sondern müsse sich zudem an den bildungspolitischen Ansprüchen der Europäischen Union messen lassen. Dabei sei nicht zu übersehen, dass auch die deutschsprachigen Nachbarländer eingebunden werden sollten. Nach Überzeugung des GesCh-Sprechers bedarf es, damit alle gesellschaftlichen Kräfte mit dem Ziel eines nationalen wie europäisch abgefederten Konsenses zusammenwirken, eines Instruments, wie es nur einmal – nach dem ersten Weltkrieg in Deutschland – erprobt wurde: Wie damals durch eine Reichsschulkonferenz (11. bis 20. Juni 1920) der Anlauf zu einer Neugestaltung des Bildungswesens unternommen wurde, so gelte es heute, einen schulpolitischen Diskurs mit allen bildungspolitisch Verantwortlichen und Interessierten zu organisieren. Lührig schreibt wörtlich: „Ich plädiere dafür, eine Bundesschulkonferenz einzuberufen. Wer wäre nicht besser dazu berufen als der Bundespräsident, hierzu einzuladen und unter seiner Schirmherrschaft – gestützt auf einen von ihm eingesetzten Sachverständigenrat (Bildungsrat) – einen breiten demokratischen Dialog über die Zukunft der Bildung zu eröffnen? Denn der ist dringend nötig."

Der im zwd-POLITIKMAGAZIN veröffentlichte Kommentar des Sprechers der Gesellschaft Chancengleichheit e.V., Holger H. Lührig, steht hier vollständig kostenfrei zum Download zur Verfügung.

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