FREIE UNIVERSITÄT BERLIN : Frauenbeauftragte will präventiv gegen sexualisierte Diskriminierung vorgehen

1. November 2017 // ticker

Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt gibt es überall, auch an Hochschulen. Die Frauenbeauftragte der Freien Universität Berlin (FU) will dagegen präventiv vorgehen. In den Tagen vom 6. bis zum 9. November macht die FU deshalb mit einer entsprechenden Themenwoche auf das Problem aufmerksam.

Bild: Fotolia tirachard
Bild: Fotolia tirachard

zwd Berlin. Ein vielfältiges Veranstaltungsangebot mit Informationsständen, Workshops, Vorträgen und Theater- und Filmvorführungen soll allen Interessierten eine einführende oder vertiefende Auseinandersetzung mit dem komplexen Thema ermöglichen. Mechthild Koreuber, seit fast zwei Jahrzehnten FU-Frauenbeauftragte, sieht diese Themenwoche als eine Präventivmaßnahme: Die FU sei mit fast 40.000 Mitgliedern "so etwas wie eine Kleinstadt." Von subtilem Sexismus bis zu Vergewaltigung habe sie an der FU schon alles erlebt. Im März 2015 trat daher die „Richtlinie zum Umgang mit sexualisierter Diskriminierung und Gewalt der Freien Universität Berlin“ in Kraft. Dabei handelt es sich um einen für alle Angehörigen der Universität verbindlichen Rechtstext, der sie gleichermaßen vor Übergriffen auf die sexuelle Selbstbestimmung schützen soll bzw. im konkreten Fall aufzeigt, wer unterstützt und welche Maßnahmen ergriffen werden können.

Die Themenwoche soll auch auf die an das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) angelehnte Richtlinie aufmerksam machen. Zum Auftakt wird eine Fotoaktion im Foyer der Mensa stattfinden. Die Höhepunkte des Programms bilden eine Podiumsdiskussion zum Umgang mit sexualisierter Diskriminierung und Gewalt an der Hochschule, an der die FU-Kanzlerin Andrea Bör sowie Nathalie Schlenzka von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes teilnehmen werden, sowie die Aufführung des Theaterstücks „No means no!“ vom Frauenkollektiv Madalena Berlin zur sozialen Konstruktion einer Geschlechteridee.

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