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zwd-Newsletter FRAUEN & POLITIK DIGITAL 03-20 i.V.m. Ausgabe 378 D

Corona-bedingt verzögert informieren wir Sie heute über die Digitalausgabe des zwd-POLITIKMAGAZINs 378 D zum Bereich FRAUEN & POLITIK Wie Sie vielleicht auf unserer Portal-Seite www.zwd.info gesehen haben, können Abonnent*innen diese Ausgabe im PDF-Format herunterladen (Link am Ende dieser Mail). Von 2020 an erscheint das POLITIKMAGAZIN sowohl als Printausgabe als auch DIGITAL mit den getrennten, teilweise ergänzenden Inhalten zu den Themenbereichen FRAUEN & POLITIK (Frauen- und Gleichstellung, Gesundheit, Kultur und Gesellschaft) sowie BILDUNG & POLITIK (Bildung, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft). Leser*innen mit dem kombinierten Print- und Online-Abonnement haben wie gewohnt auch auf die neuen Digitalausgaben Zugriff. Eine Übersicht über die Bestellmöglichkeiten erhalten Sie mit dem Link zu den Abo-Modellen unten.


Im Mittelpunkt dieses Newsletters steht die neue Digitalausgabe des zwd-POLITIKMAGAZINs"FRAUEN & POLITIK 378 D"

Pandemie-bedingt ist diese Ausgabe auf die Situation von Frauen in der Corona-Krise und Auswege aus der Krise fokussiert.

Die Titelgeschichte gilt der Frage, ob die Politik in der Lage sein wird, für einen geschlechtergerechten Umgang mit der Corona-Krise zu sorgen. zwd-Herausgeber Holger H. Lührig befasst sich mit verschiedenen Initiativen aus Wissenschaft und von führenden Frauenorganisationen. Sie alle verlangten vom Bund und den Ländern, dem Rückfall in längst überwunden geglaubte Rollenklischees in Familien als Folge der Corona-Pandemie entgegenzutreten. In diesem Zusammenhang wird auch das milliardenschwere Konjunkturprogramm unter geschlechterpolitischen Gesichtspunkten unter der Fragestellung beleuchtet: Inwiefern sind die Maßnahmen der Regierung tatsächlich an dem von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) betonten Grundsatz "Keine Staatshilfen ohne Frauenförderung" ausgerichtet?

Ein weiterer Schwerpunkt dieser Ausgabe beschäftigt sich vor dem Hintergrund des Kriegsendes am 8. Mai 1945 mit der häufig durch das Schlagwort der "Trümmerfrauen" stilisierten Frauengeneration der Nachkriegszeit. zwd-Chefredakteurin Hilda Lührig-Nockemann geht dem in der früheren DDR und von der westdeutschen Frauengeschichtsschreibung geschaffenen Mythos nach: In der Realität war der überwiegend weiblich geprägte Wiederaufbau in der Realität nach heutigen historischen Erkenntnissen regional und zeitlich begrenzt,. Aber Frauen, die in der Nachkriegszeit unzählige Traumatisierungen erdulden mussten, leisteten einen Hauptteil der Überlebensarbeit und übernahmen Verantwortung. In beiden deutschen Teilstaaten entwickelten sich emanzipatorische Bestrebungen. Protagonistinnen der Gleichberechtigung in Ost und West mit ihre unterschiedlichen frauenpolitischen Sichtweisen stellt Lührig-Nockemann im Text einander gegenüber.

Der Situation von Frauen und Kindern in der Corona-Krise widmet sich unsere Redaktionskollegin Ulrike Günther. Frauenhäuser sehen sich besonderen Herausforderungen gegenüber. Eine neue Förderleitlinie des Bundesfamilienministeriums soll die Einrichtungen finanziell absichern und für eine angemessene technische Ausstattung sorgen. Unterdessen meldete das bundesweite Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" einen drastischen Anstieg der Beratungsgespräche zu häuslicher Gewalt. Denn das während der Kontaktsperre erzwungene Begrenztsein von Ehepaaren und Familien auf die Privatsphäre erzeugt Stress, schwelende Konflikte eskalieren.

Kinder haben unter den Schutzmaßnahmen ganz besonders zu leiden. Ausgangsbeschränkungen, drohende Arbeitslosigkeit und Online-Unterricht verschärfen teilweise die in manchen Familien herrschende Spannung. Häufiger als sonst nehmen Kinder und Jugendliche Kontakt zu Hilfetelefonen auf, die Anzahl der Anfragen bei der medizinischen Kinderschutz-Hotline ist gestiegen. Alarmierte Politiker*innen wie Kinderhilfswerke fordern, Kinder vor der erhöhten Gefahr von Gewalt im häuslich-familiären Umfeld zu schützen, Die Kriminalstatistik für 2019 belegt, dass Gewalt gegen Kinder auch außerhalb der Krise ein dringliches Problem darstellt. Vor allem sexuelle Gewalt, Missbrauch und Straftaten auf dem Feld der Kinderpornographie haben in einem erschreckenden Maße zugenommen. Politiker*innen mehrerer Fraktionen wollen Prävention und Strafverfolgung verbessern, Kinderschutzorganisationen Schutz und Teilhabe von Kindern durch Kinderrechte im Grundgesetz stärken.

Eine aktuelle OECD-Studie beschreibt die Rolle der Frauen weltweit im Kampf gegen die Corona-Pandemie: Als Krankenschwestern, Pflegerinnen oder Verkäuferinnen befinden sie sich im Zentrum des Krisengeschehens und tragen die Hauptlast der systemrelevanten Aufgaben. Gleichzeitig sind sie stärker dem Risiko der Erkrankung und der Gefahr ausgesetzt, Opfer häuslicher Gewalt zu werden. Die Politik sollte nach Auffassung der OECD-Forscher*innen gezielte Maßnahmen ergreifen, um die ungünstigen geschlechtsspezifischen Folgen der Krise einzudämmen.

Die zwd-Redaktion wünscht Ihnen eine spannende Lektüre!

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zwd-Nachrichten

16. Juli 2020 (ig). Das Urteil des Thüringer Verfassungsgerichtshofes, mit dem die Paritätsregelung des Landeswahlgesetzes für nichtig erklärt wurde,hat heftige Reaktiionen unter Jurist*innen ausgelöst. Für die Präsidentin des Deustchen Juristinnenbundes, Professorin Maria Wersig, ist mit diesem ersten gerichtlichen Urteil die Debatte nicht beendet. Der Deutsche Frauenrat bezeichnete den Erfurter Richterentscheid als herben Rückschlag für die Demokratie. Nun sei das Bundesverfassungsgericht gefordert. mehr...

15. Juli 2020 (ig). Bundesfrauenministerin Franziska Giffey (SPD) ist es mit ihrer am Mittwoch vom Kabinett beschlossenen "Gleichstellungsstrategie der Bundesregierung" erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik gelungen, alle Ressorts auf die Umsetzung gleichstellungspolitischer Maßnahmen in ihren jeweilen Bereichen zu verpflichten. Die Ministerin äußerte sich auf zwd-Nachfrage auch zu den Themen "Ehegattensplitting" und "Gender Budgeting". Von den Gewerkschaften und Frauenverbänden wurde die Strategie grundsätzlich begrüßt, ihnen wie auch der Bundestagsopposition gehen die vereinbarten Strategieschritte nicht weit genug. mehr...

8. Juli 2020 (ug). Bei der neuen Grundrente soll es für Geringverdiener*innen einen Aufschlag auf die bisherige Rente geben – als gerechte Anerkennung für langjährige harte Arbeit. Aus Sicht der SPD ist die Grundrente ein „sozialpolitischer Meilenstein“. Einen wichtigen Schritt, doch keine verlässliche Hilfe gegen drohende Altersarmut erkennen Frauenvereine, Sozialverbände und Gewerkschaften in der Rentenreform. mehr...

7. Juli 2020 (ug). Das Eindämmen der Folgen der Corona-Krise für Frauen, gleiche Löhne für alle und Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt haben sich die Bundesrepublik, Portugal und Slowenien für die Zeit ihrer Trio-Ratspräsidentschaft zum Ziel gesetzt. In einer gemeinsamen Deklaration verpflichten sich die drei Länder, im Streben nach Gleichberechtigung der Geschlechter in Europa wie der ganzen Welt eng zusammenzuarbeiten. mehr...

2. Juli 2020 (ig). Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat grünes Licht für ein besonderes Konjunkturprogramm in Höhe von 750 Millionen Euro zum beschleunigten Ausbau der Ganztagsbetreuung gegeben. Darüber berichteten die Bundesministerinnen für Jugend und Familie sowie Bildung, Franziska Giffey (SPD) und Anja Karliczek (CDU) am heutigen Donnerstag auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. mehr...

1. Juli 2020 (ug). Frauen tragen in der Krise einen Hauptteil der Lasten, arbeiten in Pflege und Verkauf, betreuen Kinder. Die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern verschärfen sich, überholte Rollenmuster setzen sich wieder durch. Obwohl die Union und SPD das Problem anerkennen und nach Lösungen suchen, hat sich im Familienausschuss keine Mehrheit für Vorschläge von Grünen, Linken und Liberalen gefunden, verschiedene Maßnahmen für mehr Geschlechtergerechtigkeit einzuführen. mehr...

1. Juli 2020 (ig). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich im Hinblick auf die vom Koalitionspartner SPD geforderte stärkere Präsenz von Frauen in Vorständen börsennotierter Unternehmen dafür einsetzen, "dass wir für gute Lösungen gute Mehrheiten bekommen". Bei der Regierungsbefragung am 1. Juli im Bundestag erteilte sie ferner Forderungen nach weiteren Hilfen für Studierende eine klare Absage. mehr...

30. Juni 2020 (ug). Die Corona-Krise hat andere Fragen zeitweilig aus dem Blickfeld der Politik verdrängt. Daher hat die Koalitionsregierung die Reaktion Europas auf die Pandemie in den Mittelpunkt ihres Programms zum EU-Ratsvorsitz gerückt. Doch auch ein gerechtes Europa zu gestalten und Fortschritte bei der Gleichberechtigung zu erreichen hat sie sich zum Ziel gesetzt. Die SPD möchte Frauen in Führungspositionen stärken, der Deutsche Frauenrat fordert, die EU-Strategie für Gleichstellung finanziell abzusichern. mehr...

29. Juni 2020 (). Die vierte Digitalausgabe zwd FRAUEN & POLITIK steht jetzt zum Download unseren Abonent*iinnen zur Verfügung. Von diesem Jahr an ergänzen Digitalausgaben die Printausgaben. mehr...

Lesen Sie in unserer aktuellen Ausgabe unter anderem:

Die Themen der DIGITALAUSGABE FRAUEN & POLITIK 378 D:

Kommentar (Holger H. Lührig): "Retraditionalisierung"

Rolle rückwärts in die 50er Jahre oder geschlechtergerecht aus der Krise?

FRAUEN & CORONA

COVID-19-PANDEMIE: Keine Staatshilfen ohne Frauenförderung

BUNDESTAG

REGIERUNGSBEFRAGUNG: Liebe Frau Bundeskanzlerin, ... was wollen Sie als Chefin der Bundesregierung konkret gegen den Rückfall in eine traditionelle Rollenverteilung tun?

GESCHLECHTERGERECHTE CORONA-FINANZHILFEN: Am 17. Juni: 30 Minuten Gleichstellungsdebatte

GLEICHSTELLUNGSPOLITISCHER AUFRUF VON 20 FRAUENORGANISATIONEN: Wann, wenn nicht jetzt?

FRAUEN & GESELLSCHAFT

CORONA-EPIDEMIE: Neue Förderleitlinie unterstützt Frauenhäuser

HÄUSLICHE GEWALT UND CORONA-KRISE: Mehr Frauen suchen über Hilfetelefon Rat

INTERNATIONALE FRAUENPOLITIK

OECD-STUDIE CORONA-EPIDEMIE: Frauen übernehmen Hauptlast, sind am meisten gefährdet: Was daraus für die Politik folgt

GESELLSCHAFT & POLiTIK

FOLGEN CORONA-EPIDEMIE: Gefährliche Krise: Anstieg bei Gewalt gegen Kinder befürchtet

KINDERRECHTE UND PRÜGELSTRAFE: Geprügelte Kinder: „Sei gehorsam - sonst setzt es was!“

DEUTSCHLAND NACH DEM 8. MAI 1945

DIE TRÜMMERFRAUEN, EIN MYTHOS: Ein Aufbruch aus den traditionellen Frauenrollen

NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG: Zwei Staaten, zwei Antworten auf die Gleichstellung von Mann und Frau

GLEICHBERECHTIGUNG DER FRAUEN: Zweimal West und zweimal Ost: Vier Vorkämpferinnen für die Gleichberechtigung der Frau in West- und Ostdeutschland

FRAUEN & GESELLSCHAFT

16 BUNDESTAGSABGEORDNETE FORDERN: Verbot der Prostitution