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zwd-Newsletter FRAUEN & GLEICHSTELLUNG 03/2019

Der zwd-Newsletter FRAUEN & GLEICHSTELLUNG gibt Ihnen an dieser Stelle wie immer einen Überblick über aktuelle frauen- und gleichstellungspolitische Nachrichten der letzten zwei Wochen.


Liebe Leserinnen und Leser,

im Fokus dieses Newsletters steht die Entscheidung des Bundestages zur Strafrechtsnorm 219a („Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche"). Interessant ist nun, welche Politiker*innen von CDU und SPD den umstrittenen Koalitionskompromiss nicht mitgetragen haben. Nicht unwahrscheinlich ist, dass nach dem Ende der politischen Debatte nun die juristische Aufarbeitung folgt. Lesen Sie mehr dazu in Ausgabe Nr. 367 des zwd-POLITIKMAGAZINs.

Im Bundestag stand ferner die kostenlose Abgabe von Verhütungsmitteln aufgrund von Anträgen der Bundestagsfraktionen der Grünen und Linken auf der Tagesordnung. Darüber hatten wir auch ausführlich in der letzten Ausgabe 366 mit einer Titelgeschichte berichtet. In der kommenden Ausgabe 367 des zwd-POLITIKMAGAZINs werden wir die Abstimmungsergebnisse auswerten und hinterfragen, wie die Länderkammer, die sich dazu schon im Dezember 2017 positiv gestellt hatte, mit der Entscheidung des Bundestages umgeht. Nur scheinbar ist das Thema nach Ablehnung der Oppositionsanträge erledigt.

Die Debatte im nächsten zwd-POLITIKMAGAZIN (367) dreht sich um den Vorschlag der FDP, die Kinderbetreuung im Scheidungsfall im Wechsel Vätern und Müttern zu überlassen (Unsere Frage: Das Wechselmodell - was spricht dafür und was dagegen?). Expert*innen und Politker*innen kommen zu Wort.

Auch die Wahlrechtsreform nimmt im Jubiläumsjahr „100 Jahre Frauenwahlrecht" Fahrt auf. Nicht zuletzt vor dem 8. März, dem internationalen Frauentag, bemühen sich die Parteien, ihre Anstrengungen sichtbar zu machen, zukünftig mehr Frauen in die Parlamente zu bringen. Der Weg zur Parität ist umstritten, wie auch in einer Debatte über einen verfassungsrechtlich fragwürdigen Antrag der AfD im Bundestag deutlich wurde. Ohne Not haben sich dort Sprecher der FDP und aus den Reihen von CDU/CSU gegen die Einführung eines Paritätsgesetzes positioniert. Aber es gibt Hoffnung, seitdem sich ein fraktionsübergreifendes Frauenbündnis im Bundestag etabliert hat, dass es frauenpolitisch nicht nur bei Lippenbekenntnissen bleibt. Wir beschreiben in unserer nächsten Ausgabe 367 den aktuellen Diskussionsstand in Bund und Ländern.

Ein wichtiges Thema unseres Nachrichtenüberblicks (aus den zwd-Portalen) betrifft die Bundestagsdebatte vom letzten Donnerstag zu einem verfassungsrechtlich fragwürdigen und handwerklich miserablen AfD-Antrag zur „Wiederherstellung der Gleichberechtigung". Ginge es nach der sogenannten Alternative, würden Parteien, die mittels Quoten oder Quoren eine stärkere Präsenz von Frauen in den Parlamenten herbeiführen wollen, von der nächsten Europa-Wahl ausgeschlossen werden. Das wäre neben SPD, Linken und Grünen auch die CDU. Doch so weit wird es nicht kommen.

Die zwd-Redaktion wünscht Ihnen eine spannende Lektüre!

Nachstehend erhalten Sie - aus aktuellem Anlass - hier noch einmal einen Überblick zu dem Titelthema der aktuellen Ausgabe Nr. 366 ("Kostenlose Verhütungsmittel").
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zwd-Nachrichten

28. Februar 2019 (ig). Die Meldung ist, da es sich um einen internen Vorgang des Vereins Bundespressekonferenz e.V. handelt, einer entsprechenden Bitte folgend von uns gelöscht worden. Wir bitten unsere Kund*innen, den Inhalt der Meldung, soweit er heruntergeladen wurde, nicht mehr zu verwenden oder zu verbreiten. mehr...

26. Februar 2019 (ig/md). Der Bundestag hat auf Vorschlag der Koalitionsfraktionen im Zuge der Novellierung des Paragrafen 219a Strafgesetzbuch die bisher geltende Altersbegrenzung für die Kostenübernahme von Verhütungsmitteln von 20 auf 22 Jahre angehoben. Weitergehende Anträge von Grünen und Linken fanden hingegen keine Mehrheit. mehr...

26. Februar 2019 (ig/jt). Der von 30 Mitgliedern der AfD-Fraktion vorgelegte Gesetzentwurf „zur Wiederherstellung der Gleichberechtigung im Wahlrecht und in den politischen Parteien“ (Drs. 19/7936) ist im Bundestag auf scharfe Kritik gestoßen. Der Entwurf sei nicht nur „handwerklich zutiefst schlecht und verfassungswidrig“, sondern ziele darauf ab, Parteien, die auf Frauenförderung setzen, in ihrer Handlungsfreiheit zu beschneiden. mehr...

22. Februar 2019 (ig/md). In namentlicher Abstimmung hat der Bundestag am Donnerstagabend mit der Mehrheit der Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD der umstrittenen Reform des Strafrechtsparagrafen 219a zugestimmt. Sieben Koalitionsabgeordnete stimmten gegen die Vorlage. Damit wird die Strafrechtsnorm, die ein Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche postuliert, entschärft. Zwar ist damit die politische Debatte vorerst beendet, die juristische Aufarbeitung aber noch nicht. mehr...

22. Februar 2019 (vb). Männer arbeiten häufiger als Frauen in beruflichen Positionen, die höher als ihre formale Qualifikation liegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). mehr...

21. Februar 2019 (md). Die Debatte um Schwangerschaftsabbrüche wird an diesem Donnerstag nicht nur im Bundestag ausgetragen (der zwd berichtete), sondern auch in Gießen: Nach vermehrten Demonstrationen von Abtreibungsgegnern vor der Arztpraxis von Kristina Hänel, in der Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen werden, stellte die Stadtverordnetenversammlung nun einen Antrag auf Schutzzonen vor dieser und einer weiteren betroffenen Schwangerenkonfliktberatungsstelle. mehr...

20. Februar 2019 (md). Väter zwischen 18 und 64 Jahren sind in Deutschland in allen Altersgruppen häufiger erwerbstätig als ihre kinderlosen Altersgenossen. Dies ergab eine aktuelle Auswertung des Statistischen Bundesamts (Destatis). mehr...

19. Februar 2019 (hr). Die Linken-Bundestagsfraktion hat die Bundesregierung in einem Antrag (Drs. 19/7706) aufgefordert, mindestens die Hälfte der Filmfördergelder des Bundes an Filmproduktionen zu vergeben, bei denen Frauen die Regie führen, das Drehbuch geschrieben haben oder für die Produktion verantwortlich sind. mehr...

18. Februar 2019 (jt). Auf Länder- und Bundesebene wird die Einführung eines Paritätsgesetzes derzeit heiß diskutiert. Nun bekannte sich auch Andrea Nahles, SPD-Partei- und Bundestagsfraktionsvorsitzende, als Unterstützerin eines solchen Gesetzes. mehr...

15. Februar 2019 (md). Nach der Kritik der Oppositionsfraktionen am Entwurf eines "Starke-Familien-Gesetzes" von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) am Donnerstag im Bundestag meldete am Freitag auch der Bundesrat Verbesserungsbedarf an. mehr...

12. Februar 2019 (jt). Hundert Jahre nach der Einführung des Wahlrechts für Frauen hat der Deutsche Frauenrat eine Kampagne für Parität in deutschen Parlamenten gestartet. Viele hochrangige Frauen und Männer aus Politik, Gesellschaft und Wissenschaft haben die Kampagne bereits mitgezeichnet, seit heute wird "#mehrfrauenindieparlamente" auch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) unterstützt. mehr...

8. Februar 2019 (ds/ig). Die anstehende Wahlrechtsreform zur Verkleinerung des Bundestages sollte dafür genutzt werden, dass künftig Frauen und Männer paritätisch im Parlament vertreten sind. Dazu hat Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann (SPD) den Vorschlag eines Paritätsgesetzes zur Diskussion gestellt. mehr...

Lesen Sie in unserer aktuellen Ausgabe unter anderem:

TITELTHEMA: KOSTENLOSE VERHÜTUNGSMITTEL


KOMMENTAR: HILDA LÜHRIG-NOCKEMANN, zwd-CHEFREDAKTEURIN

Kostenlose Verhütungsmittel für Geringverdienende?
zwd Berlin (no)
. Selbstbestimmte Familienplanung ist ein Menschenrecht! Doch das gilt nicht für alle. Gleichberechtigt ist nicht jede Frau beim Zugang zu Verhütungsmitteln wie Pille, Verhütungspflaster oder -stäbchen, Hormon- oder Kupferspirale. Frauen mit geringem Einkommen sind die Leidtragenden. Denn im Kontext des GKV-Modernisierungsgesetzes ist die Wahl der Verhütungsmethode zu einer Frage des Geldes geworden.
Seite 3

BUNDESTAG ZUR KOSTENLOSEN VERHÜTUNG

Entscheidung vor der Sommerpause?
zwd Berlin (no/ig).
Noch vor der parlamentarischen Sommerpause soll der Bundestag, wenn es nach den Grünen geht, über eine kostenlose Abgabe von Verhütungsmitteln gegen Schwangerschaften entscheiden. Seit Juni ist das Parlament mit zwei Anträgen der Linken und der Grünen befasst, in denen von der Bundesregierung eine entsprechende Regelung für die Kostenübernahme verlangt wird.
Seite 9

KOMMENTAR FÜR DEN zwd: PROF.´IN DR. ULRIKE BUSCH

Doppelbödig: Schwangerschaftsabbrüche sanktionieren, aber Verhütung privatisieren
(zwd Merseburg).
Der Zugang zu Verhütung ist weder eine nur persönliche Angelegenheit noch eine Frage wohltätiger Entscheidungen für bestimmte Zielgruppen. Die Entscheidung zur Kostenübernahme von Verhütungsmitteln sowie über das genauere „wie“ ist eine gesundheitspolitische Entscheidung mit frauen-, familien- und sozialpolitischen Implikationen.
ab Seite 10

"BIKO": BERATUNG, INFORMATION UND KOSTENÜBERNAHME BEI VERHÜTUNG

Richtiger Wohnort – kostenfreie Verhütungsmittel!
zwd Berlin (no).
Frau muss in einer bestimmten Stadt wohnen, ein Rezept vorlegen, mindesten 20 Jahre alt sein und den Bezug Sozialleistungen oder BAföG nachweisen: Dann werden für sie die Kosten für verschreibungspflichtige Verhütungsmittel übernommen. Möglich wird das durch das Modellprojekt „biko“.
Seite 11

ANHÖRUNG IM GESUNDHEITSAUSSCHUSS ZU DEN ANTRÄGEN VON GRÜNEN UND LINKEN

Das Recht auf reproduktive Entscheidungsfreiheit – auch ein Recht auf kostenlose Verhütungsmittel?
zwd Berlin (no).
Die Grünen und die Linken wollen eine bundeseinheitliche Regelung über den kostenlosen Zugang zu Verhütungsmitteln. Nur für Menschen mit geringem Einkommen die Grünen-, für alle gesetzlich Versicherten die Linken-Bundestagsfraktion! Mit einem Zeitabstand von einer Woche haben die beiden Fraktionen im Juni 2018 die Anträge (Seite 14) eingereicht und die Bundesregierung aufgefordert, einen Gesetzentwurf vorzulegen.
ab Seite 12

DIE ANTRÄGE (GRÜNE, LINKE, BUNDESRAT) IM WORTLAUT

„...die rechtlichen Voraussetzungen schaffen, dass allen Frauen ein gleichberechtigter Zugang zu Verhütungsmitteln ermöglicht wird“
Seite 14

BUNDESRATS-ENTSCHLIESSUNG ZUM KOSTENLOSEN ZUGANG ZU VERHÜTUNGSMITTELN

Ist-Zustand: Kostenübernahme für Schwangerschaftsabbruch ja, für Verhütungsmittel nein
zwd Berlin (no).
Der Bundesrat will, dass für Frauen mit geringem Einkommen die Kosten von Verhütungsmitteln übernommen werden. Eine zu diesem Zweck eingebrachte Entschließung hatte dieser im September 2017 – nahezu ein Jahr bevor die Anträge der Bundestagsfraktionen von Grünen und Linken vom Bundestag an den Gesundheitsausschuss überwiesen wurden – auf den Weg in seinen Gesundheitsausschuss gebracht.
Seite 15

DEBATTE

„Kostenlose Verhütungsmittel für Einkommensschwache?“
zwd Berlin (no).
Gesundheitliche und soziale Folgen kann die Beibehaltung der seit 2004 per Gesetz verordneten Praxis haben, dass über-20-jährige Frauen – unabhängig vom Einkommen – die Kosten für die Verhütung tragen müssen. Anträge und Modellprojekte liegen seit Jahren auf dem Tisch, aber eine politische Entscheidung für den bundesweiten kostenlosen Zugang zu Verhütungsmitteln für Geringverdienende steht immer noch aus. In unserer Debatte nehmen Expert*innen aus Gesellschaft, Wissenschaft und Politik Stellung zu dem Thema.

Mit Beiträgen von

  • Dr. Carola Reimann (SPD)
  • Susanne Löb
  • Prof. Dr. Rolf Rosenbrock
  • Prof.´in Dr. Ingrid Mühlhauser
  • Prof.´in Dr. Davina Höblich
  • Dr. Wieland Schinnenburg, MdB (FDP)
  • Sabine Dittmar, MdB (SPD)
  • Karin Maag, MdB (CDU)

ab Seite 16