
Studiengebühren
Erstes Bezahlstudium ab 2006
zwd Berlin - Das System der wissenschaftlichen Lehre steht vor einem Paradigmenwechsel. Mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 26. Januar, das den Ländern die Einführung von allgemeinen Studiengebühren ermöglicht, gehört die bisherige Hochschulfinanzierung der Vergangenheit an. Konkrete Gebührenpläne gibt es bereits in Baden-Württemberg und Hamburg (zwd-Länderübersicht auf Seite 4), das erste Bezahlstudium wird aber mutmaßlich in Bayern eingeführt, wo die Landesregierung die Studierenden bereits im kommenden Jahr zur Kasse bitten will. Die derzeit genannten Beträge von rund 500 Euro im Monat werden nach Expertenmeinung nur der Anfang sein. Für die Finanzierung liegen bereits Kreditmodelle vor (Seite 5). Die SPD warnt angesichts der Unionspläne vor sozialen Verwerfungen und abnehmender Studienbereitschaft. Sorgen macht den sozialdemokratischen WissenschaftsministerInnen auch die erwarteten Wanderungsbewegungen von Studierenden in gebührenfreie Länder. Um nicht von der Nachfrage überrollt zu werden, hatte der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck als erster sozialdemokratischer Regierungschef gar eine bundesweite Gebührenregelung vorgeschlagen, was aber umgehend vom SPD-Parteirat zurückgewiesen wurde. Rheinland-Pfalz hingegen hat ein finanzielles Ausgleichssystem zwischen den Ländern in die Diskussion gebracht, das dem Herkunftsland des Studierenden die Finanzierung des von ihm genutzten Studienplatzes zuweist.
Berufliche Bildung
BBIG-Reform auf dem Weg
zwd Berlin - Die berufliche Bildung soll flexibler und durchlässiger werden. Am 27. Januar verabschiedete der Bundestag mit den Stimmen von Rot-Grün und der Union den Gesetzentwurf für ein neues Berufsbildungsgesetz. Die Novelle sieht vor, dass mittelfristig ein Drittel aller Ausbildungsberufe gestuft aufgebaut sein werden, also bereits nach zwei statt drei Jahren zu einem Abschluss führen. Die Zustimmung des Bundesrats zu der Reform gilt wegen des parteiübergreifenden Kompromiss´ als wahrscheinlich.
Diese Ausgabe herunterladen...