- Fast die Hälfte der Berliner ErstklässlerInnen muss in Raucherhaushalten leben – diese Feststellung liest sich im "Basisbericht 2005, Daten des Gesundheits- und Sozialwesens", den die Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz am 24. August in Berlin vorgestellt hat. Die gesundheitliche und soziale Lage von Kindern und Jugendlichen wurde dabei besonders gründlich unter die Lupe genommen.
Nicht verwunderlich also die Marschrichtung der Berliner Gesundheitssenatorin Heidi Knake-Werner: „Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu schützen, ist eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben.“ Dazu sei es notwendig gewesen, ihre gesundheitliche und soziale Lage genau zu untersuchen. Der Bericht mache allerdings neben einigen Defiziten deutlich, dass die Strukturen der gesundheitlichen Versorgung in Berlin gut entwickelt seien:
So stehen in der Kinderheilkunde in den Berliner Krankenhäusern 155 Betten je 100.000 Kindern und Jugendlichen bis zu 17 Jahren zur Verfügung. Zusätzlich 20 Betten je 100.000 in der Kinderchirurgie. 336 KinderärztInnen sind in Berlin zugelassen und weitere 31 waren im Jahr 2005 in der Fachrichtung Kinder- und Jugendpsychiatrie tätig.
Wegen geringem Geburtsgewicht und Asthma ins Krankenhaus und zur Ärztin
Die häufigsten Behandlungsdiagnosen in den kinderärztlichen Praxen sind neben dem grippalen Infekt, auch Asthma bronchiale und Neurodermitis . Häufigste Gründe für einen Krankenhausaufenthalt sind bei Säuglingen vor allem ein zu niedriges Geburtsgewicht. Ob zwischen diesen Daten und der Tatsache, dass in Berlin bereits 48 Prozent der gerade Eingeschulten in einem Raucherhaushalt leben, ein Zusammenhang besteht, kann der Bericht jedoch nicht beantworten.
Jährlich werden 23.400 Jungen und 17.800 Mädchen in Berliner Krankenhäusern behandelt, das ist ein Anteil von 7 Prozent an allen Krankheitsfällen. Neben dem niedrigen Geburtsgewicht sind auch infektiöse Durchfallerkrankungen häufige Gründe für einen Krankenhausaufenthalt. Bei Klein- und Schulkindern sind es chronische Krankheiten der Gaumen- und Rachenmandeln, Gehirnerschütterungen, infektiöse Durchfallerkrankungen und akute Blinddarmentzündungen.
Todesursache ist oft ein Unfall zu Hause
Im Säuglings- und Kindesalter ist das Todesursachenspektrum nur von wenigen Ursachen geprägt: Bei natürlichen Todesursachen vor allem durch bösartige Neubildungen (z.B. Leukämien, Hirntumore und Knochenkrebs), bei den nichtnatürlichen Ursachen gehen fast drei Viertel der Sterbefälle auf das Konto von Transportmittel- und häuslichen Unfällen. Die Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen stellt eine besondere Vergiftungsgefährdung von Kleinkindern durch Verschlucken von Haushaltsprodukten und Chemikalien (häufig Grillanzünder und Lampenpetroleum) fest - 90 Prozent aller kindlichen Vergiftungsunfälle geschehen im Haushalt.
Im Vergleich zu ihren Altersgefährten im Bundesgebiet sterben Berliner Kinder jedoch seltener infolge von Verkehrsunfällen. Auch an meldepflichtigen Infektionskrankheiten und Krebs erkranken sie weniger häufig.
Berlin wird immer älter
520.000 Kinder und Jugendliche leben in Berlin. Damit gehört nahezu jede siebte Person von den in Berlin lebenden 3,388 Millionen Menschen der Altersgruppe der 0- unter 17-Jährigen an. Das wird sich künftig ändern, denn Berlins Bevölkerung wird immer älter: Während 1995 noch 18,1 Prozent der Gesamtbevölkerung unter 18 Jahren waren, ist dieser Anteil auf 15,4 Prozent im Jahr 2004 gesunken und wird voraussichtlich im Jahre 2010 nur noch 14,4 Prozent betragen.
Neukölln hat die meisten Kinder
Entgegen der sich immer noch hartnäckig haltenden Mär des kinderreichen Prenzlauerbergs, ist Neukölln der Bezirk mit der höchsten Zahl an Kindern und Jugendlichen: 54.000 leben dort. Im ehemaligen Spitzenreiterbezirk Marzahn-Hellersdorf ging seit Mitte der neunziger Jahre der Anteil um 50 Prozent zurück, heute leben dort nur noch etwa 40.000 Minderjährige.
In lediglich einem Viertel aller Berliner Haushalte (451.000) leben Kinder und Jugendliche. Seit 1995 ist damit die Lebensform, in der Kinder eine Rolle spielen um 68.000 gesunken. In nahezu zwei Dritteln der Kinderhaushalte lebt nur ein Kind, in knapp jedem dritten wachsen zwei Kinder auf.
Sportvereine: Mädchen haben Nachholbedarf
Doch schließlich wartet die Untersuchung auch mit einer guten Nachricht auf: Rund 100.000 Jugendliche unter 15 Jahren sind als Mitglieder in Sportvereinen registriert - das ist fast jedes dritte in Berlin lebende Kind. Drei Viertel davon sind freilich Jungen.
Download des Berichts unter http://www.berlin.de/sen/gsv/statistik/index.html
Nicht verwunderlich also die Marschrichtung der Berliner Gesundheitssenatorin Heidi Knake-Werner: „Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu schützen, ist eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben.“ Dazu sei es notwendig gewesen, ihre gesundheitliche und soziale Lage genau zu untersuchen. Der Bericht mache allerdings neben einigen Defiziten deutlich, dass die Strukturen der gesundheitlichen Versorgung in Berlin gut entwickelt seien:
So stehen in der Kinderheilkunde in den Berliner Krankenhäusern 155 Betten je 100.000 Kindern und Jugendlichen bis zu 17 Jahren zur Verfügung. Zusätzlich 20 Betten je 100.000 in der Kinderchirurgie. 336 KinderärztInnen sind in Berlin zugelassen und weitere 31 waren im Jahr 2005 in der Fachrichtung Kinder- und Jugendpsychiatrie tätig.
Wegen geringem Geburtsgewicht und Asthma ins Krankenhaus und zur Ärztin
Die häufigsten Behandlungsdiagnosen in den kinderärztlichen Praxen sind neben dem grippalen Infekt, auch Asthma bronchiale und Neurodermitis . Häufigste Gründe für einen Krankenhausaufenthalt sind bei Säuglingen vor allem ein zu niedriges Geburtsgewicht. Ob zwischen diesen Daten und der Tatsache, dass in Berlin bereits 48 Prozent der gerade Eingeschulten in einem Raucherhaushalt leben, ein Zusammenhang besteht, kann der Bericht jedoch nicht beantworten.
Jährlich werden 23.400 Jungen und 17.800 Mädchen in Berliner Krankenhäusern behandelt, das ist ein Anteil von 7 Prozent an allen Krankheitsfällen. Neben dem niedrigen Geburtsgewicht sind auch infektiöse Durchfallerkrankungen häufige Gründe für einen Krankenhausaufenthalt. Bei Klein- und Schulkindern sind es chronische Krankheiten der Gaumen- und Rachenmandeln, Gehirnerschütterungen, infektiöse Durchfallerkrankungen und akute Blinddarmentzündungen.
Todesursache ist oft ein Unfall zu Hause
Im Säuglings- und Kindesalter ist das Todesursachenspektrum nur von wenigen Ursachen geprägt: Bei natürlichen Todesursachen vor allem durch bösartige Neubildungen (z.B. Leukämien, Hirntumore und Knochenkrebs), bei den nichtnatürlichen Ursachen gehen fast drei Viertel der Sterbefälle auf das Konto von Transportmittel- und häuslichen Unfällen. Die Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen stellt eine besondere Vergiftungsgefährdung von Kleinkindern durch Verschlucken von Haushaltsprodukten und Chemikalien (häufig Grillanzünder und Lampenpetroleum) fest - 90 Prozent aller kindlichen Vergiftungsunfälle geschehen im Haushalt.
Im Vergleich zu ihren Altersgefährten im Bundesgebiet sterben Berliner Kinder jedoch seltener infolge von Verkehrsunfällen. Auch an meldepflichtigen Infektionskrankheiten und Krebs erkranken sie weniger häufig.
Berlin wird immer älter
520.000 Kinder und Jugendliche leben in Berlin. Damit gehört nahezu jede siebte Person von den in Berlin lebenden 3,388 Millionen Menschen der Altersgruppe der 0- unter 17-Jährigen an. Das wird sich künftig ändern, denn Berlins Bevölkerung wird immer älter: Während 1995 noch 18,1 Prozent der Gesamtbevölkerung unter 18 Jahren waren, ist dieser Anteil auf 15,4 Prozent im Jahr 2004 gesunken und wird voraussichtlich im Jahre 2010 nur noch 14,4 Prozent betragen.
Neukölln hat die meisten Kinder
Entgegen der sich immer noch hartnäckig haltenden Mär des kinderreichen Prenzlauerbergs, ist Neukölln der Bezirk mit der höchsten Zahl an Kindern und Jugendlichen: 54.000 leben dort. Im ehemaligen Spitzenreiterbezirk Marzahn-Hellersdorf ging seit Mitte der neunziger Jahre der Anteil um 50 Prozent zurück, heute leben dort nur noch etwa 40.000 Minderjährige.
In lediglich einem Viertel aller Berliner Haushalte (451.000) leben Kinder und Jugendliche. Seit 1995 ist damit die Lebensform, in der Kinder eine Rolle spielen um 68.000 gesunken. In nahezu zwei Dritteln der Kinderhaushalte lebt nur ein Kind, in knapp jedem dritten wachsen zwei Kinder auf.
Sportvereine: Mädchen haben Nachholbedarf
Doch schließlich wartet die Untersuchung auch mit einer guten Nachricht auf: Rund 100.000 Jugendliche unter 15 Jahren sind als Mitglieder in Sportvereinen registriert - das ist fast jedes dritte in Berlin lebende Kind. Drei Viertel davon sind freilich Jungen.
Download des Berichts unter http://www.berlin.de/sen/gsv/statistik/index.html