BGP 3/2008 : Berufsbildungsbericht 2008: Optimismus verfliegt beim Weiterlesen

25. März 2008 // zwd Berlin (gev)

März-Ausgabe des zwd-Magazins „Bildung Gesellschaft und Politik“ erschienen

. Im April wird der Berufsbildungsbericht im Bundeskabinett verabschiedet. zwd  Bildung Gesellschaft und Politik berichtet in seiner aktuellen Ausgabe über zentrale Ergebnisse des Berichtes und dokumentiert das Minderheitenvotum der Gewerkschaften, das der Redaktion vorliegt. Weitere Themen sind die Empfehlungen des Innovationskreises Weiterbildung, die aktuelle G8-Debatte und die Diskussion um das Zentralabitur. Am Ende dieser Nachricht finden Abonnentinnen und Abonnenten eine Downloadmöglichkeit für das März-Heft.

Weitere Informationen zum Schwerpunkt Berufliche Bildung:
zwd Berlin (uvl). Der Berufsbildungsbericht 2008 sorgt bereits vor seiner Veröffentlichung für Aufregung. Die Gewerkschaften werfen der Bundesregierung vor, die Lage auf dem Ausbildungsmarkt zu beschönigen. „Wer die ersten Seiten des Berichts liest, glaubt, alles sei im Lot“, sagte der stellvertretende Leiter des Bereichs Berufsbildungspolitik der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Lothar Zindel, dem bildungspolitischen Fachmagazin Zweiwochendienst (zwd). Erst beim Weiterblättern erschließe sich das zahlenmäßige Ausmaß der Lehrstellenkrise.

Im April soll der Berufsbildungsbericht das Bundeskabinett passieren. Die Bundesregierung spricht demnach von einer erfreulichen Entwicklung auf dem Lehrstellenmarkt. Von 100 SchulabgängerInnen hätten rechnerisch 66 einen Ausbildungsplatz erhalten. „Mit dieser Einmündungsquote ist wieder eine Größenordnung erreicht, die einer weitgehend ausreichenden Versorgungsquote für einen Schulabgängerjahrgang entspricht“, lautet das Fazit in dem Bericht aus dem Bundesbildungsministerium. Nur die 385.000 AltbewerberInnen, die sich länger als ein Jahr erfolglos um eine Lehrstelle beworben haben, bereiten noch Sorgen. Allerdings seien für diese Zielgruppe Initiativen wie der Ausbildungsbonus für benachteiligte Jugendliche auf den Weg gebracht worden.

Die Gewerkschaftsseite verweist dagegen auf Statistiken der Bundesagentur für Arbeit. Über 730.000 Jugendliche haben dort angeklopft, um in eine Ausbildung vermittelt zu werden. Mehr als die Hälfte landete aber nur in Warteschleifen der Berufsvorbereitung oder verschwand auf unbekanntem Weg aus der Statistik. „Das gesellschaftliche Ziel, ausreichend Ausbildungsplätze für alle Jugendlichen zur Verfügung zu stellen, rückt immer weiter in die Ferne“, schreibt die Arbeitnehmerseite in ihrem Minderheitenvotum, das dem Bericht beigefügt ist. Weil die Rückgänge in traditionellen Ausbildungsberufen nicht mit zusätzlichen Plätzen im Dienstleistungsbereich kompensiert werden, erwarten die Gewerkschaften eine Schwächung des dualen Systems in Qualität und Funktion auf Jahre hinaus.

Neben dem Schwerpunkt zur beruflichen Bildung enthält die März-Ausgabe unter anderem folgende Themen:
(Das Inhaltverzeichnis und die Vorabinformation zum Schwerpunkt "Berufliche Bildung" zum Download)
  • Lebenslanges Lernen: Einheitliche Bedingungen werden geprüft aber nicht etabliert
  • zwd-Dokumentation: Empfehlungen des Innovationskreises Weiterbildung
  • Praktika: Missbrauch eher Regel als Ausnahme
  • Hamburg: Längere Grundschule und anderes Gebührenmodell
  • Hessen: Koch in unbequemer Lage
  • Gebührenwirrwarr bei Kindergärten
  • Hungerleiden am Turbo-Gymnasium
  • Vorbereitungen für das Zentralabitur
  • Entweder richtig studieren oder gar nicht
  • Studiengebühren mit Abschreckungseffekten
  • Programm der Landestagung „Lernen mit digitalen Medien“

Hier geht es zum Download der März-Ausgabe

Der zwd Bildung Gesellschaft und Politik kann unter folgender Adresse bestellt werden:
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