EXPERIMENT : Boni werden gegenüber Frauen erst gar nicht erwähnt

27. Februar 2018 // ticker

​Drei Transgender-Personen bewerben sich mit derselben Qualifikation für denselben Job – jeweils einmal als Frau, einmal als Mann. Das Ergebnis: In jedem Fall wird der sich als Frau bewerbenden Person deutlich weniger Gehalt geboten. Das ergab ein Experiment der Werbeagentur Jung von Matt/SAGA im Auftrag von TERRE DES FEMMES.

Bild: TERRE DES FEMMES
Bild: TERRE DES FEMMES

zwd Berlin. Den Personen, die sich auf die gleiche Stelle im Projektmanagement, als pharmazeutische/r Assistent/in und im Modebereich beworben hatten, wurden als Frau im Durchschnitt 6.157 Euro brutto weniger Jahresgehalt geboten als den gleichen sich als Mann bewerbenden Personen - insgesamt bis zu 33 Prozent weniger. Zum Teil seien bei den männlichen Bewerbern sogar Boni im Gespräch gewesen, die gegenüber den Frauen gar nicht erst erwähnt wurden, kritisierte die Frauenrechtsorganisation.

Kritiker*innen, erklärte die Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES Christa Stolle, bemängelten unter anderem, dass sich der Gender Pay Gap auf „grundverschiedene Personen mit unterschiedlichen Voraussetzungen“ beziehe. Vor diesem Hintergrund habe ihre Organisation das ,Gender Pay Gap’-Experiment durchgeführt - um sichtbar zu machen, wo die Lohnlücke beginnt: „Im Vorstellungsgespräch!“

Der Versuch entlarve die politischen Bemühungen der Gleichstellung der letzten Jahre. Frauen seien noch weit davon entfernt gleich behandelt zu werden, konstatierte Stolle. Die Politik, so forderte sie, müsse endlich handeln und die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung fördern und gesetzlich verankern.

Weitere Informationen zum ,Gender Pay Gap’-Experiment finden Sie hier.

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