SONDIERUNGSGESPRÄCHE : Bündnis mahnt mehr Geld für Bildung an

20. Oktober 2017 // ticker

Anlässlich der beginnenden Sondierungsgespräche hat ein Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen und Gewerkschaften an Union, FDP und Grüne appelliert, mehr Geld für die Bildung bereitzustellen.

zwd Berlin. Der Bund müsse künftig zusätzliche Mittel in die Bildung investieren, forderte das Bündnis, dem unter anderem vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), dem Deutschen Kinderschutzbund, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und dem Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) getragen wird. „Dafür muss das Kooperationsverbot in der Bildung endlich komplett gestrichen werden.“

Die kürzlich von der OECD vorgestellte, diesjährige Ausgabe der Studie „Bildung auf einen Blick“ hatte belegt, dass die öffentlichen Ausgaben für Bildung bei 4,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts verharren. Der OECD-Schnitt liegt bei 5,2 Prozent. Würde die Bundesrepublik so viel Geld für Bildung ausgeben wie die Staaten im OECD-Durchschnitt, stünden jährlich gut 26 Milliarden Euro mehr zur Verfügung. Die künftige Regierung müsse auch international ihrer Verantwortung gerecht werden, indem sie den deutschen Beitrag zur Förderung von guter Bildung weltweit steigert und mehr für die globale Bildung tut, meinen die Bündnispartner*innen.

Dringende Aufgaben benannt

Als dringende Aufgaben in Deutschland benennen sie den qualitativen und quantitativen Ausbau der Ganztagsangebote, ein Sanierungs- und Neubauprogramm für Schulen und Hochschulen (auch mit Blick auf Bildung in einer digitalisierten Welt), ein Kita-Qualitätsgesetz sowie die Entwicklung eines inklusiven Bildungswesens. Zudem sei die Weiterbildung, insbesondere in der Grundbildung und der digitalen Medienkompetenz, deutlich auszubauen. Außerschulische Bildungs- und Lernorte müssten stärker gefördert und mehr mit Schule verzahnt werden.

Die Bündnispartner werten den wachsenden Personalmangel im Bildungsbereich als „gesamtgesellschaftliches Alarmsignal“. Er beeinträchtige zunehmend Quantität und Qualität der Angebote. Deshalb müssten die Attraktivität pädagogischer Berufe verbessert und die Ausbildungskapazitäten erhöht werden. Zudem seien die selbstständigen Lehrkräfte sowohl in der Weiterbildung als auch an der Hochschule sozial besser abzusichern sowie das Befristungsunwesen an Unis und Fachhochschulen einzudämmen. „In Bildung und Wissenschaft müssen Dauerstellen für Daueraufgaben geschaffen werden. Außerdem benötigen zusätzliche Aufgaben zusätzliches Personal“, mahnen die Organisator*innen.

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