SEMESTERBEGINN : Bündnis weist mit Kampagne auf Missstände hin

16. Oktober 2018 // ticker

In ganz Deutschland organisieren bildungspolitische Organisationen zu Studienbeginn eine Kampagne gegen Wohnungsnot, Lehrkräftemangel und zu geringes BAföG. In gut 20 verschiedenen Städten werden ab diesem Montag Protestcamps, Infostände, Vorträge und Aktionen durchgeführt.

Bild: uni-due.de
Bild: uni-due.de

zwd Berlin. Anlass der Aktionen ist der Beginn des aktuellen Wintersemesters Mitte Oktober. So stünden alle Studienanfänger*innen vor dem Problem, keinen bezahlbaren Wohnraum zu finden, so das Bündnis. Auch seien die Seminarräume überfüllt. „Und wer gar nicht erst einen Platz im begrenzten Seminarangebot bekommt, kann keine Prüfung ablegen, muss vielleicht länger studieren. Das müssen auch jene, die ihr Studium mit Nebenjobs finanzieren müssen. Das ist in einem Studium eigentlich nicht vorgesehen, doch das BAföG reicht bei weitem nicht, um den Bedarf abzudecken“, heißt es von Seite der Organisator*innen.

Auch die Entwicklung der Mietpreise steht im Fokus der Veranstaltungen. So kosteten in den meisten Städten WG-Zimmer weit über 300 Euro – in München im Schnitt 600 Euro, in Frankfurt 500 Euro. „Das sind monatliche Summen, die von der maximalen BAföG-Wohnpauschale von 250 Euro nicht zu zahlen sind“, monieren die Initiator*innen. Auch erhielten bei Weitem nicht alle Studierende BAföG. „Ein Präsenzstudium in deutschen Uni-Städten ist so kaum möglich – jedenfalls für alle, die keine finanzielle Unterstützung durch die Familie erwarten können. Nicht nur Student*innen leiden unter der Wohnungsnot. Betroffen sind alle Menschen mit geringem Einkommen. Und doch ändert sich kaum etwas“, kritisiert Kevin Kunze, Vorstandsmitglied im freien zusammenschluss von student*innenschaften (fzs).

Die Betreuungsrelationen seien zudem teilweise katastrophal. „Zudem führt der Lehrkräftemangel auch zu einer hohen Belastung der Lehrenden, die Student*innen individuell beraten, betreuen, die Prüfungen vor- und nachbereiten. Die aktuelle Situation ist absolut inakzeptabel“, erklärt Ronja Hesse, ebenfalls Vorstandsmitglied im fzs.

Zum Schluss der Kampagne veranstaltet das Bündnis vom 23. bis zum 25. November einen Kongress in Hannover, auf dem weitere Schritte geplant werden.

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