Bisher entscheiden sich nur etwas mehr als 20 Prozent der Kinder aus Familien ohne akademische Erfahrung für ein Studium; bei Akademikerfamilien sind es dagegen fast 80 Prozent. Schulze betonte, wie wichtig es sei, Herkunft und Bildungschancen zu entkoppeln: „Schon diese Zahlen zeigen: Talent, Begabung und beruflicher Lebensweg haben viel stärker mit der sozialen Herkunft und Gelegenheiten zu tun als mit Genen‟, sagte sie. Durch die gezielte Ansprache und Informationen von Arbeiterkind.de könnten Studienabbrüche verhindert und so die Absolventenquote von Studierenden der ersten Generation erhöht werden. „Die Talente sind da, man muss sie aber auch finden und fördern. An dieser Stelle setzt Arbeiterkind.de an und hilft jungen Menschen, ihr Potenzial zu entfalten“, lobte die Ministerin.
Ein Schwerpunkt von Arbeiterkind.de liegt in Nordrhein-Westfalen: 22 der 75 bundesweit bestehenden Gruppen sind in NRW aktiv. In Deutschland engagieren sich insgesamt 6.000 ehrenamtliche Mentorinnen und Mentoren, um Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen sozialen Kontexten zu unterstützen, die sich für ein Studium interessieren und sie auf ihrem Weg durchs Studium zu begleiten. Das Angebot reicht dabei von einem eigenen sozialen Netzwerk „Stark in NRW“, informellen Gesprächen und lokale Treffen über persönliches Mentoring von Studieninteressierten und Gesprächen mit Schulen und Eltern bis hin zu Infoständen auf Messen. Die Inhalte von Arbeiterkind.de entsprechen auch den Zielsetzungen der Strategie der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen „Jedem Talent eine Chance geben – Erfolgreich studieren in NRW“.
[Bildquelle: wissenschaft.nrw.de]