FRAUEN IN DER WISSENSCHAFT : Datenerhebung zeigt: Chancengleichheit muss weiter gefördert werden

3. Oktober 2016 // zwd Berlin (yh/ticker).

  • Frauenanteil an den Hochschulen seit 1995 stetig gewachsen
  • Europäischer Vergleich zeigt Erfolge in Frauenförderung

  • Besondere Anstrengungen sind nötig, um die Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung herzustellen. Das ist das Fazit der 20. Datenfortschreibung zu „Frauen in Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen“ der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK), die am Dienstag veröffentlicht wurde. Zwar ist der Anteil von Frauen an der Gesamtzahl von Erstimmatrikulierten, Studienabschlüssen, Promotionen und Habilitationen seit 1995 insgesamt deutlich gestiegen, doch zeigt sich bei einer Aufschlüsselung nach Besoldungsgruppen, dass der Anteil der Frauen niedriger wird, je höher die Besoldungsgruppe ist.

    Wichtigste Zahlen auf einen Blick

    Der diesjährige GWK-Bericht fasst die wichtigsten Zahlen zusammen: So ist der Frauenanteil bei den Erstimmatrikulationen seit 1995 von 47,8 Prozent auf 50,01 Prozent gestiegen, der Anteil an Studienabschlüssen von 41,4 Prozent auf 50,8 Prozent, der Anteil an Promotionen von 31,5 Prozent auf 45,5 Prozent und der Anteil an der Gesamtzahl der Habilitationen von 13,8 Prozent auf 27,8 Prozent. Besonders deutlich ist der Fortschritt der letzten zwanzig Jahre bei dem Anteil der Professorinnen an Hochschulen: Hier sind die Zahlen von 8,2 Prozent auf 22 Prozent gestiegen. In den Führungspositionen außerhochschulischer Forschungsinstitute ist der Frauenanteil laut GWK-Bericht seit 1995 ebenfalls gestiegen.

    Die GWK hat im jetzt veröffentlichten Bericht zusätzlich eine Sonderauswertung zu „Geschlecht und Gleichstellung in der Wissenschaft im europäischen Vergleich – Policies und statistische Daten“ unternommen. Diese habe deutlich gezeigt, dass auch im europäischen Vergleich die Chancengleichheit weiter gefördert werden müsse. Die Daten würden aber auch zeigen, dass beispielsweise das Professorinnenprogramm des Bundes und der Länder sowie die 2008 verabschiedeten Gleichstellungsstandards erfolgreiche Maßnahmen sind, um die Gleichstellung in der Wissenschaft voranzutreiben. Ähnliche Förderprogramme in anderen europäischen Ländern würden in die gleiche Richtung laufen.

    GWK-Datenerhebung in Deutschland einzigartig

    Seit 1989 wertet die GWK Daten im Bereich Frauen und Forschung aus und stellt diese der Öffentlichkeit zur Verfügung. Damit ist die GWK die einzige Stelle im nationalen Wissenschaftssystem, die derart kontinuierlich Datenmaterial zum Thema sammelt und veröffentlicht. Laut GWK sind die Ergebnisse somit ein wichtiger Gradmesser für das, was bereits erreicht wurde und eine wichtige Grundlage für weitere gleichstellungspolitische Maßnahmen.

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