GENDER-PAY-GAP : DAX 30-Unternehmen schließen Lohnlücke

5. Oktober 2017 // ticker

In den Vorständen der DAX 30-Unternehmen ist zumindest bei der Vergütung die Gleichberechtigung erreicht und die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen geschlossen. Weibliche DAX 30-Vorstandsmitglieder verdienten 2016 fünf Prozent mehr als ihre männlichen Kollegen in vergleichbaren Positionen, das ergab eine Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young (EY).

zwd Berlin. Als Grund für die überdurchschnittlich positive Entwicklung bei den Frauen nannte der Spezialist für Vorstandsvergütung bei EY, Jens Massmann, die verstärkten Bemühungen der Unternehmen, Frauen in den Vorstand zu berufen. Frauen seien in den Vorständen deutscher Großkonzerne begehrt. Da geeignete Kandidatinnen jedoch knapp seien, so Massmann, steige ihr Marktwert und damit auch die Höhe der Vergütung.

Vor allem im SDAX und TecDAX herrscht jedoch Nachholbedarf

Zwar wurden Fortschritte hinsichtlich der Vergütung erzielt, der vom Institut errechneten Vergütungsvorsprung für die weiblichen Vorstände reicht jedoch nicht in alle Börsen-Indizes hinein. So erhielten die weiblichen Vorstände im MDAX mit durchschnittlich 1,44 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2016 sieben Prozent weniger als die Männer. Im SDAX verdienen die weiblichen Vorstandsmitglieder 22 Prozent weniger. Auch im TecDAX verdienen Frauen etwa 23 Prozent weniger, hieß es seitens EY.

Frauen noch immer stark unterrepräsentiert

Gerade in den Vorständen sind Frauen außerdem noch immer stark unterrepräsentiert. Das ist das Ergebnis des Managerinnen-Barometers 2017 des Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW). Es zeigt sich: Gerade seit Verabschiedung der Frauenquote im Jahr 2015 steigt der Frauenanteil bei den von der Quote betroffenen Unternehmen an, die Vorstände der meisten Unternehmen bleiben jedoch eine Männerdomäne. Derzeit sind knapp 76 Prozent der Vorstandsgremien der börsennotierten Unternehmen ausschließlich mit Männern besetzt – lediglich in 24,4 Prozent der Unternehmen sitzt mindestens eine Frau im Vorstand – vor einem Jahr waren es 22,5 Prozent, berichtet auch EY.

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