zwd Berlin (ri). Sie bemängelte, dass Frauen und Männer im öffentlichen Dienst nicht die gleichen Entwicklungschancen hätten. Daher brauche es ein echtes Interesse der Politik an den Belangen der weiblichen Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Konkrete Maßnahmen zur Beseitigung der geschlechterbedingten Entgeltunterschiede wie der Aufwertung sogenannter typischer Frauenberufe und die Beseitigung von Diskriminierungen bei der dienstlichen Beurteilung im öffentlichen Dienst seien „dringend nötig“, erklärte Wildfeuer vor dem Hintergrund der bevorstehenden Bundestagswahl am 24. September. Denn die überwiegend weiblichen Teilzeitkräfte würden nicht oder nur in Ausnahmefällen mit Spitzennoten bedacht und blieben in niedrigen Besoldungsgruppen hängen. Führungspositionen und damit verbundene Spitzenbesoldungen würden für sie so unerreichbar sein, so die Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung.
„Neuauflage der europäischen Gleichstellungstrategie dringen geboten“
Wildfeuer forderte die neue Bundesregierung auf, eine wirkungsvolle gendersensible Gesetzesfolgenabschätzung zu etablieren und eine gleichstellungsorientierte Haushaltspolitik zu implementieren. Auch auf EU-Ebene gäbe es Handlungsbedarf. So sei gerade mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen in Polen ein nachhaltiges Eintreten Deutschlands für die Chancengleichheit von Mann und Frau sowie eine Neuauflage der europäischen Gleichstellungstrategie als einheitlichen europäischen Rahmen dringend geboten.