zwd-POLITIKMAGAZIN Nr. 336 : Der Bundesgesundheitsbericht 2015: Kein Bericht zur Frauengesundheit, aber schon geschlechterdifferenziert

3. März 2016 // zwd Berlin (ig).

Der erste und einzige Bundesbericht zur Frauengesundheit datiert aus dem Jahre 2001. Herausgegeben wurde er unter der Ägide der damaligen ersten Bundesfrauenministerin Christine Bergmann (SPD), Ministerin während der rot-grünen Ära unter Bundeskanzler Gerhard Schröder – als Reaktion auf den ersten, noch genderfreien Bundesgesundheitsbericht 1998. Dass Frauen „anders krank sind als Männer“, war eine der wichtigen Erkenntnisse dieses 2001er Berichts. Heute kann sich die Gesundheitsberichterstattung des Bundes auf eine ausgeweitete Berichterstattungsbasis stützen, getragen vom Robert Koch-Institut (RKI) und dem Statistischen Bundesamt (Destatis). Der jetzt, im Dezember 2015 veröffentlichte Bericht ist bereits der 3. Bundesgesundheitsbericht (nach 1998 und 2006).

Außerdem in dieser Ausgabe:

  • zwd-Fragen an Prof.'in Petra Kolip: "Geschlechtliche Ungleichheit wird oft von anderen Ungleichheiten überlagert"
  • Differenzierung nach Geschlecht ohne Folgen: Wie anders erkranken Frauen und Männer?
  • Internationales: 6. Weltfrauenbericht 2015 / Zika-Virus

  • TITELTHEMA: GESUNDHEIT IN DEUTSCHLAND 2015: IM BUNDESTAG IST DER BERICHT ALS THEMA NOCH NICHT ANGEKOMMEN



    Der am 3. Dezember letzten Jahres vor der Bundespressekonferenz vorgestellte Bericht „Gesundheit in Deutschland“ hat die Agenda des Deutschen Bundestages noch nicht erreicht. Wie die Pressestelle des Bundesgesundheitsministeriums auf Anfrage des zwd-POLITIKMAGAZINs bestätigte, ist auch nicht geplant, den Bericht, der alle 8 bis 10 Jahre erstellt werde, dem Bundestag zuzuleiten und zur Kenntnis zu geben. Der Report richte sich „an die allgemeine Öffentlichkeit und die Fachöffentlichkeit“. Allerdings schloss das Ministerium nicht aus, „dass derartige Berichte auch ohne Thematisierung im Bundestag aufmerksam zur Kenntnis genommen und die Empfehlungen in die parlamentarische Arbeit einfließen könnten.“
    ab Seite 3

    FRAUEN. GESUNDHEIT & POLITIK



    zwd-FRAGEN AN PROF.'IN DR. PETRA KOLIP (BIELEFELD)
    "Geschlechtliche Ungleichheit wird oft von anderen Ungleichheiten überlagert"

    zwd Bielefeld (ig/fk). Die Medizin ist seit dem 1. Bundesgesundheitsbericht 1998 geschlechtersensibler geworden. Das resümierte Prof.‘in Dr. Petra Kolip, Leiterin der Kommission „Gesundheitsberichterstattung und Gesundheitsmonitoring“, mit Blick auf den aktuellen 3. Bundesgesundheitsbericht. Gegenüber dem zwd-POLITIKMAGAZIN erinnerte sie daran, dass mit dem Bericht zur Frauengesundheit aus dem Jahre 2001 ein großer Schritt zu Gender Mainstreaming in der Medizin getan wurde.
    ab Seite 5

    zwd-REPORT: ERKENNTNISSE AUS DER GESUNDHEITSBERICHTERSTATTUNG DES BUNDES
    Gesundheit in Deutschland 2015: Differenzierung nach Geschlecht ohne Folgen: Wie anders erkranken Frauen und Männer?

    zwd Berlin. Die Redaktion des zwd-POLITIKMAGAZINs dokumentiert eine Zusammenschau und Wortlautdokumentation von Textstellen aus der vom Robert Koch-Institut (RKI) im Auftrag der Bundesregierung durchgeführten bundesweiten Untersuchung zur Gesundheit in Deutschland. Unsere Auswahl erfolgte aus geschlechtsspezifischem Blickwinkel und gilt vor allem Aussagen zur Betroffenheit von Frauen.
    ab Seite 8

    INTERNATIONALES



    6. WELTFRAUENBERICHT 2015
    Gesundheit ist Menschenrecht - und bleibt ein fernes Ziel

    zwd Berlin/New York (fk). Auch drei Monate nach seinem Erscheinen (am 21. Oktober 2015) liegt der 6. Weltfrauenbericht der Vereinten Nationen (VN) bislang nur in englischer Sprache vor: ein Problem in einer mehrsprachigen Welt. Seine „Trends und Statistiken“ sind im Ganzen lesenswert.
    ab Seite 43

    ZIKA-VIRUS
    Informationspraxis: Frauenpolitisch mehr als fragwürdig

    zwd Genf/Berlin/Atlanta (fk). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ruft den globalen Notstand aus. Das Bundesgesundheitsministerium führt die Melde-pflicht für Arboviren ein, erneuert die 2015 mit Brasilien vereinbarte For-­schungskooperation zu Tier-zu-Mensch-Übertragungen. Das Robert Koch-Institut und das Auswärtige Amt geben Empfehlungen: Frauen sollen von Reisen absehen. Für Frauen bleiben dabei viele Fragen offen. Besser aufbereitete, lebensnahe Informationen finden sie in den USA. Frauenrechtlerinnen aus Lateinamerika fordern mehr reproduktive Rechte für Frauen. Der Papst – so Zeitungsnachrichten ab 18. Februar – ist bei Zika-Virus für Verhütungsmittel.
    Seite 45

    NAMEN SIND NACHRICHTEN


  • Dr. Barbara Schmeiser
  • Prof.'in Sinam Mohamad
  • Dr. Noorjehan Abdul Majid
    Seite 47

    DIE LETZTE SEITE


    FRAUENMUSEUM BONN
    Gewalt gegen Frauen - vom Privaten in die Öffentlichkeit geholt

    zwd Bonn (no). Gewalt – und insbesondere häusliche Gewalt – ist eines der weltweit größten Gesundheitsrisiken für Frauen, stellt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) heraus. Gewalt setzt sich über soziale und nationale Grenzen hinweg und von ihr sind nicht nur einige wenige Frauen betroffen. Weltweit wird eine von drei Frauen geschlagen, zum Sex gezwungen oder anderweitig missbraucht. Ein Tabuthema! Doch genau das will die Ausstellung „One in Three“ in das Bewusstsein einer internationalen Öffentlichkeit bringen. Erstmals ist sie in Deutschland, im Bonner Frauenmuseum, zu sehen. Daneben wird eine zweite Ausstellung „Die Dinge beim Namen nennen“ präsentiert. Sie zeigt Beiträge zum Thema Gewalt aus dem Blickwinkel des Alltags aus den Regionen Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika.
    Seite 48

    ZWD IM INTERNET


  • Nachrichten aus dem zwd-Portal Frauengesundheit & Politik

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