LANDTAGSWAHLEN IN BRANDENBURG UND SACHSEN : Frauenanteil in den Parlamenten sinkt deutlich

2. September 2019 // Julia Trippo

Am vergangenen Sonntag war die gesamte politische Aufmerksamkeit gen Osten gerichtet, auf die zukünftige Zusammensetzung des brandenburgischen und des sächsischen Landtags. Viele Parlamentarierinnen verloren ihre Sitze: In Brandenburg fällt der Frauenanteil um ganze 8 Prozentpunkte, in Sachsen immerhin um knapp 5,5.

Brandenburgisches Landtagsgebäude - Bild: Stefan Gloede
Brandenburgisches Landtagsgebäude - Bild: Stefan Gloede

zwd Potsdam/Dresden. Besonders für die Brandenburgerinnen waren die gestrigen Wahlen der Beweis für die Notwendigkeit des Paritätsgesetzes, welches am Anfang diesen Jahres vom Landtag in Potsdam beschlossen worden war. Mit einem signifikanten Rückgang von acht Prozentpunkten sind in der Mark nach dem vorläufigen amtlichen Wahlergebnis nur noch 31,8 Prozent Frauen in der 7. Legislaturperiode des Landtages vertreten (im Vergleich zum Ende der auslaufenden Legislaturperiode, dort waren es 39,8 Prozent). Brandenburg hatte als erstes deutsches Bundesland ein Paritätsgesetz beschlossen, jedoch greift dieses erst zur nächsten Landtagswahl 2024. In Sachsen fiel der Frauenanteil im Landtag von 33,3 Prozent auf 27,7 Prozent ab.

Für den Deutschen Frauenrat waren diese Wahlergebnisse Anlass, erneut für ein Paritätsgesetz zu appellieren. Elke Ferner, Leiterin des Fachausschusses Parität, mahnte: „Diese Entwicklung dürfen wir nicht länger hinnehmen. Wir fordern Paritätsgesetze für alle Länder und den Bund.“ Wo ein politischer Wille sei, wären auch rechtliche Änderungen realisierbar, so Ferner.


Artikel als E-Mail versenden