„SCHWERWIEGENDE VERSÄUMNISSE” : Deutscher Lehrerverband kritisiert Bildungsminister*innen in Bund und Ländern scharf

14. Januar 2019 // ticker

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL), Heinz-Peter Meidinger, hat sowohl der Mehrzahl der Schulminister*innen als auch dem Bundesbildungsministerium schwerwiegende Versäumnisse in der Schul- und Bildungspolitik vorgeworfen.

Bild: erziehungskunst.de
Bild: erziehungskunst.de

zwd Berlin. „Ich hätte mir vor einigen Jahren noch nicht vorstellen können, dass eine Reihe von Ländern bei eigentlich absehbaren Problemen und Herausforderungen wie Lehrermangel, Unterrichtsausfall oder Schulsanierung in einem so großen Umfang versagt, wie dies derzeit der Fall ist“, erklärte Meidinger. Als Beispiel nannte er die Tatsache, dass vielerorts die Lehrer*innenversorgung nur mit qualitätsgefährdenden Notmaßnahmen aufrechterhalten werden konnte, wie etwa die massenhafte Einstellung von pädagogisch nicht qualifizierten Quereinsteiger*innen in Bundesländern wie Berlin, Sachsen, Thüringen und Nordrhein-Westfalen. Dies berge die Gefahr für dauerhafte Qualitätsverluste und sinkende Schülerleistungen, mahnte Meidinger. Auch bei der Sanierung von Schulen müsse man feststellen, dass der von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erhobene Umfang des Sanierungsstaus Jahr für Jahr wachse und nicht abnehme, wie es dringend erforderlich sei.

Als weiteres Beispiel für die „verbreitete Unfähigkeit“ der Bildungspolitik, die aktuellen Herausforderungen zukunftsorientiert zu lösen, nannte der Verbandsvorsitzende das vorläufige Scheitern des Digitalpakts. „Man kann keinem Betroffenen mehr erklären, warum es seit zwei Jahren nicht gelungen ist, die für den Digitalpakt vorgesehenen Mittel für eine zeitgemäße IT-Ausstattung von Schulen auch wirklich bereitzustellen und vor Ort ankommen zu lassen. Letztendlich fördert das die Demokratieverdrossenheit gerade in Zeiten, in denen wir dringend mehr Vertrauen in unsere demokratischen Institutionen bräuchten“, kritisierte Meidinger. Er appellierte an die Landesregierungen und das Bundesbildungsministerium, „endlich ihre Hausaufgaben zu machen“ und den drohenden Qualitätsverlust zu stoppen.

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