zwd-POLITIKMAGAZIN Nr. 367 : Die Hälfte der politischen Macht, aber wie?

15. April 2019 // Redaktion

Vor dem Hintergrund des 100-jährigen Jubiläums der Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland haben die Parteien – allen voran SPD, Grüne und Linke – parlamentarische Initiativen gestartet, um den geringen Frauenanteil in den Parlamenten zu erhöhen. Das Zauberwort heißt Parität.

In Erinnerung an das 100. Jubiläums des Frauenwahlrechts in Deutschland trugen viele Parlamentarierinnen der SPD-Bundestagsfraktion beim Festakt im Deutschen Bundestag am 17. Januar 2019 weiße Blusen. Bild: zwd
In Erinnerung an das 100. Jubiläums des Frauenwahlrechts in Deutschland trugen viele Parlamentarierinnen der SPD-Bundestagsfraktion beim Festakt im Deutschen Bundestag am 17. Januar 2019 weiße Blusen. Bild: zwd

TITELTHEMA: WAHLRECHTSREFORM


KOMMENTAR: HOLGER H. LÜHRIG

Wahlrechtsreform geht nicht ohne Frauen-Power

zwd Berlin (ig). Sie tut sich schwer, die unter Vorsitz von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) eingerichtete Kommission, die für eine Verkleinerung des Bundestages sorgen soll. Dabei hat die Arbeitsgruppe das wichtigste Thema der Wahlrechtsreform einfach zum Null-Thema erklärt und nicht behandelt. Ein Scheitern war damit vorprogrammiert...

ab Seite 3

PARITÄTSGESETZ

Wissenschaftliche Dienste des Bundestages bejahen: Mit Änderung des Grundgesetzes ist Parität möglich

zwd Berlin (ig/jt). Das Thema Parität steht auch für den Bundestag auf der Agenda. In verschiedenen Dokumenten haben die Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages die Position bezogen, dass eine Geschlechterparität bei Bundestagswahlen möglich sei: Bedingung sei aber eine Änderung des Grundgesetzes.

ab Seite 4

ZWD-RECHERCHE

Parität in den Bundesländern

zwd Berlin (jt). Um unseren Leser*innen einen Überblick über die derzeitigen Entwicklungen in den deutschen Länderparlamenten zu vermitteln, hat das zwd-POLITIKMAGAZIN den Stand der Paritätsdebatte in den Bundesländern recherchiert und hierzu die Fraktionen von SPD, der GRÜNEN und der LINKEN befragt. Diese wurden auf der Grundlage ihrer aktuellen, bestehenden parteiinternen Regelungen zur paritätischen Besetzung von Mandaten, fraktionsinternen Positionen und Wahllisten befragt. Soweit uns bekannt geworden ist, haben einige Fraktionen, sowohl aus der Opposition als auch als Teil der Regierung, in ihren jeweiligen Landesparlamenten Gesetzentwürfe und Anträge eingebracht.

ab Seite 8

FRAUEN & FAMILIE


KOMMENTAR: HILDA LÜHRIG-NOCKEMANN

Wechselmodell – als Regelfall nicht praktikabel
zwd Berlin (no).
Und die Kinder? Ist das Wechselmodell als Regelfall wirklich ein Modell, das auf das Kindeswohl ausgerichtet ist oder eher auf das Elternwohl, oftmals das Väterwohl?
ab Seite 3

DAS WECHSELMODELL

Eine Variante oder gesetzlicher Regelfall?

zwd Berlin (no). Im Jahr 2017 wurden 153.501 Ehen geschieden, etwa die Hälfte mit minderjährigen Kindern. Mit einer Scheidung erlischt jedoch nicht auch die Elternschaft. Bisher entscheiden die Trennungseltern über die Betreuungsvariante für ihr(e) Kind(er) in Frage kommt. Die Liberalen wollen das ändern und plädieren für ein gesetzlich verankertes Wechselmodell. Doch die Erfahrungen damit in anderen Ländern fallen negativ aus, wie die Sozialwissenschaftlerin Anita Heiliger festgestellt hat.

ab Seite 13

Die Anträge der Fraktionen der FDP und die Linke zum Wechselmodell im Wortlaut

Seite 15

DEBATTE

„Das Wechselmodell – zukunftsweisendes Konzept oder familienpolitischer Flop?"

zwd Berlin (no). Die Zahl der minderjährigen Scheidungskinder ist im Jahr 2017 auf 123.563 gesunken – das sind 21.418 weniger als zehn Jahre zuvor. Nicht minimiert hat sich das Problem, für Trennungskinder und ihre Eltern das passende Betreuungsmodell zu finden. Darüber, dass bei jeder Umgangsregelung das Wohl der Kinder ganz oben auf der Agenda stehen muss, besteht Einigkeit. Wie weit der Kindeswohlmaßstab noch zum Tragen kommt, wenn ausschließlich ein Betreuungsmodell – hier das von der FDP geforderte Wechselmodell – als Regelfall eingeführt wird und dann für alle Trennungskinder gelten würde, ist umstritten.

Mit den Beiträgen von

  • Heinz Hilgers
  • Daniela Leinemann
  • Prof.´in Dr. Isabell Götz
  • Frank Bsirske
  • Viola Schirneck

ab Seite 16

GASTBEITRAG: RECHTSANWALT PHILIP KAMPMANN

„Die Durchführung des Wechselmodells stellt sich in der Praxis deutlich kritikbehafteter dar"

(zwd Berlin). Nach den Erfahrungen aus verschiedenen Mediationsgesprächen verlangt das Wechselmodell den Beteiligten der Ausübung des Wechselmodells mehr ab, als es für sie zunächst den Anschein macht. So mögen die Vorteile auf den ersten Blick nach einer kurzen und schnellen Recherche der rechtlichen Grundregelungen dieses Modells zunächst überwiegen. In der Praxis stellt sich das Bild der Durchführung des Wechselmodells jedoch deutlich kritikbehafteter dar.

Seite 18

FRAUEN & GLEICHSTELLUNG


ISTANBUL-KONVENTION

Frauenverbände und Opposition kritisieren: Umsetzung dauert zu lange

zwd Berlin (jt). Mit der Istanbul-Konvention hat sich Deutschland auf allen staatlichen Ebenen zu umfangreichen Maßnahmen zur Bekämpfung gegen Gewalt an Frauen und Mädchen verpflichtet. Auch ein Jahr nach der Ratifizierung ist die Liste der von Frauenpolitiker*innen, Frauenverbänden und Menschenrechtsinstitutionen geforderten Maßnahmen zur Umsetzung der Konvention lang und umfassend.

ab Seite 19

FRAUEN & GESUNDHEIT


NOVELLIERUNG PARAGRAF 219a

„Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, aber eine große vertane Chance"

zwd Berlin (ig/md). Die Neufassung des Strafrechtsparagrafen 219a ist seit dem 29. März 2019 in Kraft. Nachdem Bundespräsident Frank Walter Steinmeier das vom Bundestag und Bundesrat beschlossene Gesetz ausgefertigt hatte, war es am 23. März im Bundesgesetzblatt verkündet worden. Zwar ist damit die politische Debatte vorerst beendet, die juristische Aufarbeitung aber noch nicht.

ab Seite 21

FÜNF MILLIONEN EURO FÜR ABTREIBUNGSSTUDIE

Eine Studie, die niemand braucht – ein Zugeständnis an „Lebensschützer"

zwd Berlin (md/ig). Unter welchen seelischen Folgen leiden Frauen, die eine Schwangerschaft abbrechen? Diese Frage soll eine fünf Millionen teure Studie klären, die Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bei den Koalitionsgesprächen zur Novellierung des Paragrafen 219a durchgesetzt hatte. Sollte die Studie tatsächlich in Auftrag gegeben werden, dann wird es die teuerste sein, die in den letzten zehn Jahren vom Bundesgesundheitsministerium vergeben würde - zweifellos ein Fall für den Bundesrechnungshof, denn es gibt bereits Studien dieser Art.

Seite 24

BERLINER FRAUENPREIS & ANNE-KLEIN-FRAUENPREIS

Vorbilder für einen Kampf, der noch nicht beendet ist

zwd Berlin (md/ig). Die Frauenrechtlerin und langjährige Stellvertretende Vorsitzende des bundesweit organisierten Arbeitskreises Frauengesundheit e.V. (AKF), Karin Bergdoll, ist diesjährige Preisträgerin des Berliner Frauenpreises. Ebenso für ihren Einsatz für Frauengesundheit ausgezeichnet: Die drei Ärztinnen Kristina Hänel, Nora Szász, und Natascha Nicklaus. Sie sind die Preisträgerinnen des Anne-Klein-Frauenpreises der Heinrich-Böll-Stiftung.

Seite 25

AUS DER HAUPTSTADTREGION


  • POST AUS DER HAUPTSTADT: CDU rückt nach rechts
  • ANTISEMITISMUSKONZEPT: Berlin entschieden gegen Judenfeindlichkeit
  • Demo statt Schulbank: Fridays for Future

Seite 26

NAMEN SIND NACHRICHTEN


  • Hatice Akyün
  • Dr. Ines Kappert
  • Therese Kah

Seite 27

DIE LETZTE SEITE


PORTALAUSLESE

Jede Woche finden Sie in unseren Nachrichtenportalen aktuelle Informationen zu politisch-parlamentarischen Vorgängen aus Bund, Ländern und EU. Unsere Themenschwerpunkte: Frauen & Gleichstellung, Frauen & Gesundheit, Bildung & Forschung, Kultur & Politik. Was Sie wissen müssen, enthält der ca. zweimal monatlich erscheinende zwd-Newsletter. Exklusive Infos werden verschlüsselt und sind dann nur für unsere Abonnent*innen verfügbar. Hier sehen Sie eine Auswahl von Nachrichten aus der letzten Zeit.

Seite 28

Abonnent*innen können die Ausgabe im pdf-Format hier herunterladen.

Artikel als E-Mail versenden