THÜRINGEN : Landtag: Neuer Fokus auf Schwangere und Mütter mit Suchtproblemen

15. Juni 2017 // Yvonne Hissel

Der Thüringer Landtag will sich stärker für drogenabhänige Mütter und Schwangere engagieren. Im Vorfeld einer Anhörung im Landtag äußerte sich Gesundheitsministerin Heiker Werner (Linke) zu den Stellungnahmen von Expert*innen zum Thema.

zwd Erfurt (yh/ticker). Das Land Thüringen bietet ein gutes Angebot an Präventions- und Hilfsangeboten für suchtkranke Mütter und Schwangere. Das lobte die Thüringer Gesundheitsministerin Heike Werner (Die Linke) heute im Vorfeld der Landtags-Anhörung „Drogenabhängige Schwangere und Mütter in Thüringen“. Zuvor waren ihr schriftliche Stellungnahmen von Expert*innen zugegangen. „Die Fachleute aus Verbänden, Initiativen, Kliniken und Verwaltungen stellen zwei Dinge sehr deutlich heraus. Zum einen den Handlungsbedarf im Bereich der Drogenprävention und Drogenhilfe für schwangere Frauen und Mütter.Und zum anderen das gute Angebot an Präventions- und Hilfsangeboten, über das wir in Thüringen verfügen“.

Werner betonte, dass die Bemühungen der Landesregierung, einen Fokus der Sucht- und Drogenpolitik auf Schwangere und Mütter zu legen, generell begrüßt werden würden. Bestehende Verbände und Organisationen würden einerseits dazu beitragen, das aktuelle Angebot zu reflektieren und andererseits dazu beitragen, das Thema in eine breite Öffentlichkeit zu tragen. Als wichtigste Angebote nannte die Ministerin unter anderem das Suchthilfezentrum Wolfersdorf, den Runden Tisch für Kinder aus suchtkranken Familien sowie das derzeit gemeinsam mit dem Präventionszentrum der Suchthilfe in Thüringen erarbeitete Handlungskonzept zur konsumfreien Schwangerschaft.

Kinder von Suchtbetroffenen besonders gefährdet

Die Ministerin sei sich bewusst, dass die Suchtbelastung der Eltern auch Kinder anfälliger macht, später ein Drogenproblem zu entwickeln. Gleichzeitig schädige Drogenkonsum während der Schwangerschaft das Kind bereits im Mutterleib, was oft mit lebenslangen Folgen einhergehe. „Deshalb setzen wir in Thüringen gezielt auf Angebote für Kinder aus suchtbelasteten Familien, die zuverlässige Ansprechpartner für die Kinder sind“, erklärte Werner.

Insgesamt ist für die gesamte Suchtprävention und Suchthilfe im Thüringer Landeshaushalt jährlich ein Etat von rund 942.000 vorgesehen.

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