WIRTSCHAFTSRANKING : E-Learning-Branche trotzt der Krise

5. November 2009 // zwd Berlin (gev).

Die deutsche E-Learning-Branche hat im vergangenen Jahr 237 Millionen Euro umgesetzt und konnte damit im Vergleich zu 2007 um 17 Prozent zulegen. Das zeigt das neue E-Learning-Wirtschaftsranking des Instituts für Medien- und Kompetenzforschung (MMB-Institut). Auch die Anzahl der in der Branche beschäftigten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hat zugenommen.

Bei den Festangestellten ermittelte das Institut einen Zuwachs von rund 19,07 Prozent (von 2.223 auf 2.647) und bei den frei Beschäftigten ein Plus von 18,87 Prozent (von 1.367 auf 1.625). Die Zahlen stützen sich auf die Angaben von 44 der circa 250 Unternehmen der Branche und wurden entsprechend hochgerechnet. Ein Vergleich zu dem MMB E-Learning-Wirtschaftsranking aus dem Vorjahr ist nicht möglich, da sich am aktuellen Ranking einige große Unternehmen erstmals beteiligt haben.

„Die E-Learning-Branche trotzt der Wirtschafts- und Finanzkrise“, fasste Lutz Goertz, Wissenschaftler beim MMB-Institut, die Ergebnisse zusammen. Ob dies auch für das laufende Jahre gelte, müsse sich erst zeigen. Zwar kürzten Unternehmen in finanziell schweren Zeiten häufig bei der Weiterbildung. Es sei aber auch möglich, dass Schulungen im Rahmen der Kurzarbeit stärker zu Buche schlagen und Rückgänge in anderen Bereichen ausgleichen, spekulierte Goertz bei der Präsentation der Studie in einer Online-Konferenz am 6. November.

„Erstellung von digitalen Lerninhalten“ ist umsatzstärkstes Geschäftsfeld

Als wichtigste Geschäftsfelder ermittelte das Institut in diesem Jahr die „Erstellung von digitalen Lerneinheiten“ (38,6%), das „Anbieten von digitalen Lerninhalten und E-Learning-Kursen“ (18,9%) sowie „Verkauf/Vermietung von Tools für E-Learning und Wissensmanagement“. Gefragt waren auch Beratungsdienstleistungen. Sie konnten einen Umsatzanteil von 11,5 Prozent auf sich vereinen.

Weniger stark waren dagegen mit knapp sieben Prozent „Anpassungsdienstleistungen für Inhalte und Software“ am Umsatz beteiligt, hinter denen sich auch Leistungen aus dem Bereich frei verfügbarer Software verbergen. Der „Open Source“ Boom habe sich offenbar im Jahr 2008 nicht fortgesetzt, kommentierte MMB-Wissenschaftler Goertz dieses Ergebnis. Die Präferenz für maßgeschneiderte Lerninhalte, und urheberrechtlich geschützte Lernwerkzeuge und passende Angebote deute auf eine „All-Inclusive-Mentalität“ der KundInnen hin, interpretierte Goertz.

Bei dem Herzstück des E-Learning-Wirtschaftsranking, nämlich dem Ranking selbst, konnte wie auch im Vorjahr die Saarbrücker „IMC AG“ mit einem Umsatz von 12,12 Millionen Euro den Spitzenplatz unangefochten halten. Rang 2 belegt „digital publishing“ (88,44 Millionen Euro) und Rang 3 „Bassier Bergmann und Kindler“ (7,45 Millionen Euro).

Weitere Informationen: www.mmb-institut.de

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