ENQUETE-KOMMISSION „BERUFLICHE BILDUNG“ : Fahimi: „Müssen Entwicklungspfade für hochqualifizierte Fachkräfte ermöglichen“

27. September 2018 // Hannes Reinhardt

Yasmin Fahimi, Sprecherin für berufliche Bildung der SPD-Bundestagsfraktion, hat anlässlich der Konstituierung der Enquete-Kommission „Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt“ am Donnerstag auf die große Bedeutung der Zukunftsfähigkeit der beruflichen Aus- und Weiterbildung hingewiesen.

Bild: zwd
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zwd Berlin. „Die berufliche Bildung in Deutschland hat eine hohe soziale Integrationswirkung. In allen Berufsgruppen – insbesondere auch den wachsenden sozialen und pflegerischen Dienstleistungen – müssen wir Entwicklungspfade für hochqualifizierte Fachkräfte, wie auch niederschwellige Zugänge zum Arbeitsmarkt für alle Potenziale ermöglichen“, betonte die ehemalige SPD-Generalsekretärin. Es gehe bei der Zukunft der beruflichen Bildung um mehr als nur um die Frage, wie moderne Technik und Didaktikkonzepte an die Berufsschulen gebracht werden können „Die Qualität der beruflichen Bildung beweist sich darin, wie wir Chancengerechtigkeit, Durchlässigkeit und Übersichtlichkeit für alle Berufswege sicherstellen.“

Fahimi mahnte, aus der Erfolgsgeschichte der dualen Ausbildung könne und müsse man für die gesamte Berufsausbildung und -weiterbildung lernen. „Kooperation zwischen Sozialpartnern und öffentlicher Hand, qualitätsgeprüfte Standards und ineinander verzahnte Lernorte sind die Erfolgsfaktoren, die wir verallgemeinern wollen.“ Man kenne heute nicht die Anforderungen des Arbeitsmarktes in den kommenden zehn bis zwanzig Jahren. „Aber wir können hoch flexible Lernorte schaffen und Weiterbildung zum Teil des Berufslebens machen, den wir stärker fördern. Berufsbegleitende Weiterbildung ist der Schlüssel, das eigene Berufsleben nach der Erstausbildung auch zukünftig selbst gestalten zu können.“ Weiterbildung und ihre finanzielle Absicherung müsse daher ein weiterer wichtiger Schwerpunkt in der Enquete sein.

Die neue Enquete-Kommission hatte am Donnerstagmittag ihre Arbeit aufgenommen. Den Vorsitz übernimmt Stefan Kaufmann (CDU), ein*e stellvertretende*r Vorsitzende*r wird später bestimmt. Dem Gremium gehören in den kommenden zweieinhalb Jahren 19 Bundestagsabgeordnete und 19 externe Sachverständige an. Von Sachverständigen-Seite sind Expert*innen aus Gewerkschaften, dem Weiterbildungsbereich, der Lehrer*innenbildung, von Universitäten und Forschungsinstituten, aus der Wirtschaft sowie aus Schulen und der Pädagogik vertreten.

Der Bundestag hatte am 28. Juni 2018 bei Enthaltung der Grünen-Fraktion beschlossen, die Enquete-Kommission einzusetzen. Dem Beschluss lag ein gemeinsamer Antrag der Fraktionen von CDU/CSU, SPD, FDP und Linken (Drs. 19/2979) zugrunde. Nach der parlamentarischen Sommerpause 2021 soll das Gremium einen Abschlussbericht vorlegen.

Die Enquete-Kommission kommt künftig ein Mal im Monat künftig zusammen. Die erste Sitzung soll am 26. November 2018 stattfinden.

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