EL SALVADOR : Wegen Abtreibung verurteilte Frau nach 15 Jahren frühzeitig aus Haft entlassen

21. März 2018 // ticker

Eine in El Salvador lebende Frau wurde nach 15 Jahren vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen. Die wegen Abtreibung verurteilte Frau beteuert ihre Unschuld und spricht von einer komplizierten Totgeburt.

zwd San Salvador. Schwangerschaftsabbrüche sind in El Salvador grundsätzlich verboten und werden mit langen Freiheitsstrafen geahndet. In manchen Fällen kommt es sogar zu Mordanklagen. Medienberichten zufolge sagte das Justizministerium den lokalen Medien nach ihrer Freilassung, dass die Anklagen "übertrieben und unmoralisch" seien. 2003 war sie wegen Mordes zu 30 Jahren Haft verurteilt worden.

Bereits zu früheren Fällen hatte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International deutliche Worte gefunden: "Das Anti-Abtreibungsgesetz El Salvadors verursacht nichts als Schmerz und Leid bei zahllosen Frauen, Mädchen und ihren Familien. Es widerspricht den Menschenrechten und gehört weder in dieses noch in irgendein anderes Land", sagte Erika Guevara-Rosas, Direktorin der Amerika-Abteilung von Amnesty International.

Nach Angaben Amnestys aus dem vergangenen Jahr bestehe noch in sieben Ländern ein absolutes Abtreibungsverbot: „Sechs davon befinden sich in Mittel- und Südamerika: Dominikanische Republik, Haiti, Honduras, El Salvador, Nicaragua und Surinam.“

Artikel als E-Mail versenden