BKK-GESUNDHEITSREPORT : Frauen leiden häufiger an psychischen Störungen

28. November 2018 // Julia Trippo

Frauen werden besonders häufig wegen psychischen Störungen krankgeschrieben. Dies geht aus dem BKK Gesundheitsreport 2018 hervor. So wurden im Berichtsjahr 2017 bei fast doppelt so vielen Frauen wie Männern eine Belastungs- oder Anpassungsstörung diagnostiziert.

zwd Berlin. Der Gesundheitsreport der BKK hatte die Arbeitsunfähigkeit der Mehrheit ihrer Versicherten im Berichtsjahr 2017 untersucht. Die Daten repräsentieren insgesamt 8,4 Millionen BKK-Versicherte, rund 11,7 Prozent aller gesetzlich Krankenversicherten. So waren psychische Störungen die zweithäufigste Ursache für eine Arbeitsunfähigkeit. 16,6 Prozent der insgesamten Fehltage der Untersuchten waren dieser Ursache zuzuordnen. Auffällig ist, dass deutlich mehr Frauen betroffen sind: Von je 1.000 Mitgliedern der Betriebskrankenkassen waren in 88 Fällen Frauen an einer psychischen Störung erkrankt, in 55 Fällen Männer.

Unter den psychischen Störungen war „Reaktionen auf schwere Belastung und Anpassungsstörungen“ die am häufigsten gestellte Diagnose, sowohl bei Männern als auch Frauen. Dennoch trat dies mit knapp 30 Fällen je 1.000 Mitglieder in fast doppelter Ausprägung bei Frauen als bei Männern auf. Bei den männlichen Versicherten wurde die Diagnose in 16 Fällen gestellt.

Bei beiden Geschlechtern ist die „depressive Episode“ die zweithäufigste Diagnose. Innerhalb der Krankheitsart der psychischen Störungen vereint diese Diagnose die meisten Fehltage, sowohl bei Männern als auch bei Frauen mit fast einem Drittel. Die Diagnose der„ depressiven Episode" wird zwar im Vergleich zu der Diagnose „Reaktionen auf schwere Belastung und Anpassungsstörungen“ weniger oft gestellt, dennoch ist die Falldauer und somit auch die Arbeitsunfähigkeit deutlich höher. Generell ist die Falldauer von psychischen Störungen im Vergleich zu anderen Krankheitsarten sehr hoch.

Die häufigste Ursache von Arbeitsunfähigkeit waren Erkrankungen am Muskel-Skelett-System, die 24,6 Prozent der insgesamten Fehltage ausmachten. Daran erkranken laut Studie verhältnismäßig oft Männer.

Für den BKK-Gesundheitsreport 2018 wurden die Arbeitsunfähigkeits-Tage der Mitglieder (ohne Rentner*innen) untersucht. Mehr als ein Drittel der Versicherten der BKK sind Beschäftigte, die 50 Jahre oder älter sind, Tendenz steigend. Das Durchschnittsalter der Versicherten liegt bei 42 Jahren. Im Mittelpunkt der Studie stand die Gesundheit der Generation 50+ mit einem arbeitsweltlichen Fokus.

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