GRÜNDUNG DES VEREINS FRAUEN.STARK.MACHEN : Frauenbeauftragten in Behinderteneinrichtungen vertreten ihre Interessen selbst

5. September 2019 // Julia Trippo

Die Frauenbeauftragten in Werkstätten und Wohn-Einrichtungen für behinderte Menschen werden sich künftig in dem neu gegründeten Verein „Frauen.Stark.Machen.“ vernetzen können. Der Verein wurde am 5. September auf einem Fachtag des Weibernetz, der politischen Interessenvertretung behinderter Frauen, von der Bundesfrauenministerin Franziska Giffey (SPD) der Öffentlichkeit vorgestellt.

Bundesministerin Giffey bei der Vorstellung des neu gegründeten Bundesnetzwerkes der Frauenbeauftragten in Einrichtungen - Bild: zwd
Bundesministerin Giffey bei der Vorstellung des neu gegründeten Bundesnetzwerkes der Frauenbeauftragten in Einrichtungen - Bild: zwd

Berlin. Der Name des neu formierten Bundesnetzwerk „Frauen.Stark.Machen.“ ist Programm. Denn einerseits sollen dort Frauen gestärkt, aber der Verein künftig auch von starken Frauen vorangebracht werden. Die Mitglieder der Selbstvertreterorganisation sollen in ihrer Positionen als Frauenbeauftragte in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung gestärkt werden und die Interessen der in Werkstätten beschäftigten behinderten Frauen vertreten. Da Frauen mit Behinderung in hohem Maße vielen Formen von Gewalt ausgesetzt sind, ist die Arbeit der Frauenbeauftragten auch ein Beitrag zum Gewaltschutz.

Im Rahmen eines vom BMFSFJ geförderten Projektes engagierten sich seit 2016 Frauenbeauftragte mit Behinderung, die in Werkstätten für behinderte Menschen arbeiten oder in Wohneinrichtungen leben, unter dem Motto „nichts über uns ohne uns“ für die Gründung des Vereins. Knapp 100 Frauen nahmen an der Gründungsveranstaltung teil, die bis spät in den Abend des 4. Septembers ging. Die Vereinssatzung wurde verabschiedet und sieben Frauen in den Vorstand gewählt.

Seit 2017 ist es gesetzlich Pflicht, Frauenbeauftragte in allen Werkstätten einzustellen und in den Bundesländern Bremen, Rheinland-Pfalz und Thüringen muss es auch in Wohneinrichtungen der Behindertenhilfe Frauenbeauftragte geben.

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