PETITION : Geschlechtergerechte Sprache: KMK soll tätig werden

27. März 2018 // ticker

Marlies Krämer ist vor dem Bundesgerichtshof (BGH) mit ihrer Klage gescheitert, in Bankformularen die feminine Form durchzusetzen. Nun bekommt sie Unterstützung: Der Verein Pinkstinks startete vergangenen Montag eine Online-Petition für geschlechtergerechte Sprache. Adressatin ist die Kultusministerkonferenz (KMK).

zwd Hamburg. In ihrem Schreiben an die KMK bemängelt die in Hamburg ansässige Organisation, dass die von der KMK empfohlene Rechtschreibreform von 1998 das generische Maskulinum nicht abgeschafft habe. Die männliche Anrede bestätige das Vorurteil, Frauen könnten viele Berufe nicht ausführen, so Pinkstinks. Zudem bilde sie historische Realitäten ab, „die wir seit 1968 überwunden haben sollten: Frauen kamen als Adressatinnen nicht vor, weil die Öffentlichkeit aus Männern bestand,“ heißt es in der Petition an die KMK.

Das soll sich nun ändern. Pinkstinks fordert, dass sich die KMK erneut mit einer Reform der deutschen Sprache befassen soll. Ziel solle eine moderne, geschlechtergerechte Sprache sein. Damit dieses Vorhaben gelingen kann, sollten auch Professor*innen beauftragt werden, die sich mit gendergerechter Sprache auskennen. Weitere Details nennt der Verein nicht: „Wie die Gender-Sprachreform im Detail aussehen soll, wissen wir nicht: Da sollen Spezialwissende ran, und zwar jetzt! Beauftragen Sie diese noch 2018, damit wir keine elf Jahre warten müssen!“

Seitdem Marlies Krämers Klage vom BGH abgewiesen wurde, regt sich in sozialen Medien unter dem Hashtag #mitgemeint Protest gegen die rein männliche Ansprachepraxis. Das Gericht hatte sein Urteil damit begründet, die männliche Ansprache in Formularen sei ausreichend, weil nach allgemein üblichem Sprachgebrauch und -verständnis Frauen mitgemeint seien. Pinkstinks setzt sich seit Jahren gegen Produkte, Werbe- und Medieninhalte ein, die Kindern limitierende Geschlechterrollen zuweisen. Bislang hat die Petition knapp 400 Unterzeichner*innen.

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