21. GLEICHSTELLUNGS- UND FRAUENMINISTERINNENKONFERENZ : Gleichstellung im Lebensverlauf – Thema des Vorsitzlandes Schleswig-Holstein

3. Januar 2011 // zwd Kiel (tag).

Zum Jahreswechsel hat Schleswig-Holstein den Vorsitz der 21. Gleichstellungs- und FrauenministerInnenkonferenz (GFMK) übernommen. Im Mittelpunkt des Konferenzjahres 2011 steht das Thema „Gleichstellung im Lebensverlauf“. Aus Sicht des neuen GFMK-Vorsitzenden und schleswig-holsteinischen Gleichstellungsministers Emil Schmalfuß (parteilos) stellen Entscheidungen wie die Ausbildungs- und Berufswahl, eine Eheschließung oder die Familiengründung für einen Lebenslauf „Weichen mit weit reichenden Auswirkungen bis hin zur Absicherung im Alter“.

„Wir wollen eine Analyse und eine offene Diskussion über die tatsächlichen Wahlmöglichkeiten von Frauen und Männern in unserer Gesellschaft", erklärte Schmalfuß weiter. Gesellschafts- und gleichstellungspolitisch sieht er es als Zukunftsfrage an, Frauen und Männern gleiche Chancen und Wahlmöglichkeiten zu bieten und diese auch systematisch absichern. Schmalfuß erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass Frauen deutlich länger ihre Erwerbstätigkeit zugunsten der Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen unterbrechen würden als Männer, was sich spürbar in ihrer eigener Altersversorgung auswirke.

Neue Wege beschreiten
Als Vorsitzender der GFMK will der Kieler Ressortchef für Justiz, Gleichstellung und Integration im Kabinett II von Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) eine Debatte initiieren, die „bestehende Anreize, etwa in den Sozialsystemen, hinterfragt und sich klar gegen etwaige Fehlsteuerungen wendet". Anreize für asymmetrische Rollenteilungen sollen abgebaut werden. Mit der Orientierung am Lebensverlauf der Geschlechter – um die tatsächlichen Auswirkungen der jeweiligen Entscheidungen für Frauen und Männer deutlich ans Licht bringen – hofft Schmalfuß, zusammen mit seinen Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Bundesländern neue Wege zu beschreiten.

Erster Gleichstellungsbericht der Bundesregierung als Grundlage
„Mein Ziel ist es, für wesentliche Lebensentscheidungen eine wirkliche Wahlfreiheit beider Geschlechter zu eröffnen", ergänzte der Gleichstellungsminster des nördlichsten Bundeslandes. Als Grundlage der angekündigten Debatte wird der Erste Bundesgleichstellungsbericht der Sachverständigenkommission unter Leitung von Prof. Ute Klammer dienen, der voraussichtlich Ende Januar an Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) übergeben wird.

Die GFMK ist die FachministerInnenkonferenz der für Gleichstellungs- und Frauenpolitik zuständigen Ministerinnen und Minister. Hauptaufgabe ist es, Grundlinien für eine gemeinsame Gleichstellungs- und Frauenpolitik in der Bundesrepublik Deutschland festzulegen und Maßnahmen zu beschließen, die die Chancengleichheit von Frauen und Männern fördern. Der Vorsitz und die Geschäftsführung der GFMK wechseln seit dem Gründungsjahr 1991 turnusmäßig unter den deutschen Bundesländern. In diesem Jahr wird die Hauptkonferenz am 16. und 17. Juni auf Schloss Plön stattfinden.

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