112. DEUTSCHER ÄRZTETAG : Gynäkolog*innen fordern Fokus auf Frauengesundheit im Präventionsgesetz

18. Juni 2019 // Monica Dick

Die Ärzteorganisation GenoGyn hat den Beschluss des 122. Deutschen Ärztetages, die Thematik Frauengesundheit im Rahmen einer anstehenden Überarbeitung des Präventionsgesetzes zu beachten, begrüßt.

zwd Köln. Bisher fehlten im seit 2015 in Kraft getretenen Präventionsgesetz (PrävG) die Aspekte Frauengesundheit und der Gesundheitsschutz Ungeborener in den erklärten Gesundheitszielen gänzlich. „In der jetzigen Gesetzesform geht enormes Präventionspotenzial verloren“, mahnte der Frauenarzt Jürgen Klinghammer, Vorstandsvorsitzender der GenoGyn. Die Ärzteorganisation hatte dieses Manko, vor allem mit Blick auf die Frauengesundheit und den Schutz des Ungeborenen, bereits während des Gesetzgebungsverfahrens kritisiert.

Frauengesundheit ist Generationengesundheit

Nach Erfahrung des Gynäkologen betreffe der Hauptteil der täglichen Arbeit in der Frauenmedizin wichtige Themen der Prävention wie Schwangerenvorsorge, Früherkennung von Krankheiten, Kontrazeption zur Vorbeugung von Schwangerschaftsabbrüchen, Impfungen sowie Beratung zu sexuell übertragbaren Erkrankungen oder Ernährung. Dabei sei ganz entscheidend, dass Frauengesundheit direkte Konsequenzen für die Gesundheit folgender Generationen habe. „Damit haben Frauenärzte bereits jetzt eine Schlüsselrolle bei der Prävention inne und sollten zwingend als umsetzende Berufsgruppe in das PrävG integriert werden“, so der GenoGyn-Vorstand. Dazu forderte Klinghammer bei der kommenden Überarbeitung des Präventionsgesetzes eine Fokussierung auf Frauengesundheit und die Beteiligung seiner Facharztgruppe.

Die Nationale Präventionskonferenz wird dem Bundesgesundheitsministerium Anfang Juli 2019 zum ersten Mal einen Präventionsbericht vorlegen, der als Grundlage für eine Weiterentwicklung des Präventionsgesetzes dienen soll.

Die Ärzteorganisation GenoGyn vertritt rund 600 niedergelassene Frauenärzt*innen. Sie engagiert sich seit 2008 für eine erweiterte Primärprävention in gynäkologischen Praxen und hat in eigenen zertifizierten Fortbildungen bereits hunderte Ärzt*innen in Präventionsmedizin qualifiziert.

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