2. MÜNCHENER FRAUENKONFERENZ : "Fehlende Wertschätzung für Haus- und Sorgearbeit sind Klotz am Bein"

13. Oktober 2017 // ticker

Ehegattensplitting und fehlende Wertschätzung für Sorge- und Hausarbeit sind ein Klotz am Bein unserer Gesellschaft. Das erklärte Ulrike Hauffe, Vorsitzende des Ausschusses für Frauen und Gleichstellungsangelegenheiten des Deutschen Städtetags, vor einem Jahr in München auf der 2. Münchner Frauenkonferenz. Heute, ein Jahr später, liegt der Konferenzbericht vor und wurde jetzt dem Münchener Stadtrat vorgestellt.

Bild: Münchener Frauenkonferenz
Bild: Münchener Frauenkonferenz

zwd München. Am 6. und 7. Oktober vergangenen Jahres waren 300 Gäste aus dem In- und Ausland der Einladung der Stadt München gefolgt, um sich auf der 2. Münchner Frauenkonferenz zum Thema „Haushalt fair teilen – Gleichstellungsorientierte Steuerung öffentlicher Finanzen“ auszutauschen. Eine dazugehörige Broschüre steht ab sofort auf der Seite der Gleichstellungsstelle für Frauen unter www.muenchen.de/gst zum Herunterladen zur Verfügung.

Die Dokumentation der Konferenz umfasst die Vorträge sowie die Beiträge und Berichte aus 16 Arbeitsforen, darunter Beiträge zu Gender Budgeting in Berlin, Frauen in Führungspositionen sowie zur zukunftsorientierten Haushaltssteuerung. Außerdem wurde die Podiumsdiskussion zu Gender Budgeting im Kommunalhaushalt dokumentiert und aufbereitet.

Hauffe hatte auf der Veranstaltung betont, dass besonders das Ehegattensplitting, ein Begriff von Arbeit, der nur Erwerbsarbeit wertschätzt, Sorge- und Hausarbeit aber nicht sowie und die traditionell schlechte Bezahlung in Sorge- und Pflegeberufen, hinderlich für die Entwicklung unserer Gleichstellung seien. Die Quote, die Initiative für ein Entgeltgleichheitsgesetz oder die Familienzeit jedoch seien in ihren Augen die richtigen Schritte nach vorn, so die Bremer Landesbeauftragte für Frauen.

Anlässlich des vorgestellten Konferenzberichts wurde fraktionsübergreifend das Bekenntnis zu Gender Budgeting erneuert. Die Verwaltung wurde aufgefordert, „die Beschlüsse ernst zu nehmen und steuerungsrelevante Informationen zu liefern“, denn bisher würden viele Bereiche ohne den Blick auf Geschlechtergerechtigkeit geplant.

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