HOCHSCHULPAKT : Hochschulrektorenkonferenz spricht sich für mehr Dauerstellen in der Lehre aus

7. Februar 2019 // ticker

Nach der Vorsitzenden des Wissenschaftsrats Prof.´in Martina Brockmeier hat auch der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) Prof. Peter-André Alt die Forderung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) für mehr Dauerstellen in der Lehre aufgegriffen.

Bild: Freie Universität Berlin
Bild: Freie Universität Berlin

zwd Berlin/Frankfurt am Main. „Für Daueraufgaben müssen Dauerstellen geschaffen werden. Es ist wichtig, dass man das als ein Ziel des neuen Pakts definiert und dass die Hochschulen sich danach richten“, sagte Alt am Mittwoch im Gespräch mit dem Berliner „Tagesspiegel“. Aufgrund der ständig zunehmenden Projektförderung würden zu viele nur befristet beschäftigt. Alts Vorgänger Prof. Horst Hippler hatte während seiner Amtszeit keine Gelegenheit ausgelassen zu betonen, wie essentiell ein hoher Anteil an Zeitverträgen für die Wissenschaft sei.

Der stellvertretende Vorsitzende und Hochschulexperte der GEW, Andreas Keller, zeigte sich erfreut über die Äußerungen des HRK-Präsidenten. „Immer mehr Zeitverträge mit immer kürzeren Laufzeiten – das ist nicht nur unfair gegenüber den hoch qualifizierten und engagierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, sondern untergräbt auch die Kontinuität und damit Qualität von Lehre und Forschung.“ Darüber hinaus könnten die Hochschulen im Wettbewerb mit anderen Arbeitgeber*innen um die klügsten Köpfe nicht mehr mithalten. „Das dämmert nun auch immer mehr Präsidentinnen und Präsidenten, Rektorinnen und Rektoren. Es wird höchste Zeit für eine konzertierte Aktion von Hochschulleitungen und Beschäftigten für Dauerstellen für Daueraufgaben, die GEW ist in dieser Frage zum Schulterschluss bereit“, betonte Keller.

Parallelen zum Budenheimer Memorandum der GEW

Auch in weiteren Äußerungen Alts zeigen sich Parallelen zum Budenheimer Memorandum der GEW, nach dem ein neuer Hochschulpakt für Dauerstellen sorgen müsse. So sprach sich der HRK-Präsident für die auch von der GEW geforderte Dynamisierung der Finanzierung des Pakts aus und machte sich – analog zur Bildungsgewerkschaft – dafür stark, die Zuweisungen an die Hochschulen nicht nur an der Zahl der Studienanfänger*innen, sondern auch der Zahl der Studierenden auszurichten.

Die GEW kündigte an, den Druck auf Bund und Länder in Sachen Hochschulpakt zu erhöhen. „Die Verlängerung und Verstetigung der Exzellenzinitiative als Exzellenzstrategie hat schon Brief und Siegel, die Verlängerung und Dynamisierung des Pakts für Forschung und Innovation gilt als ausgemacht“, erklärte Vize Keller. Die Regierungen des Bundes und der Länder müssten jetzt unter Beweis stellen, dass ihnen Lehre und Studium ebenso wichtig sind wie die Spitzenforschung. „Ein neuer Hochschulpakt muss her, der sicherstellt, dass die von Bund und Ländern finanzierten Stellen entfristet werden.“

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