WISSENSCHAFT : Open Access-Petition: Piratenpartei fordert zum Mitzeichnen auf

18. November 2009 // zwd Berlin (gev).

Die Petition „Wissenschaft und Forschung - Kostenloser Erwerb wissenschaftlicher Publikationen“, die noch bis zum 22. Dezember mitgezeichnet werden kann, findet Unterstützung bei der Piratenpartei. Sie fordert alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich dieser Petition anzuschließen und so deutlich zu machen, dass der Petitionsausschuss des Bundestags dieses Thema behandeln soll.

Die Petition zielt darauf ab, dass wissenschaftliche Publikationen, die aus öffentlich geförderter Forschung hervorgehen, allen Bürgerinnen und Bürgern kostenfrei zugänglich sein müssen. „Institutionen, die staatliche Forschungsgelder autonom verwalten, soll der Bundestag auffordern, entsprechende Vorschriften zu erlassen und die technischen Voraussetzungen zu schaffen“, heißt es in der Petition. Mittlerweile haben weit mehr als 12.000 Männer und Frauen die Petition mitgezeichnet.

Öffentliche Hand zahlt für Forschungsergebnisse doppelt

Zur Begründung gibt Hauptpetent Lars Fischer an, dass die öffentliche Hand Forschung und Entwicklung jährlich mit etwa 12 Milliarden Euro fördere, die Ergebnisse dieser Forschung jedoch überwiegend in kostenpflichtigen Zeitschriften publiziert würden. Es sei nicht angemessen, dass die Steuerzahler und Steuerzahlerinnen für die von ihnen finanzierten Forschungsergebnisse erneut bezahlen müssten.

Ähnlich bewertet auch Bastian Greshake, Koordinator der Arbeitsgruppe Open Access in der Piratenpartei, die Lage. Die BürgerInnen zahlten doppelt, erst für die Forschung selbst und danach noch einmal für den Zugriff auf die Ergebnisse, erklärte er. Allein die Universitäts- und Landesbibliotheken hätten 2008 fast 220 Millionen Euro nur für den Erwerb von Fachzeitschriften ausgegeben, veranschaulichte Greshake die finanziellen Größendimensionen. Das sei Geld, das in Forschung und Lehre sicher besser angelegt wäre.

Weitere Informationen: www.oapetition.de

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