20 JAHRE PEKINGER WELTFRAUENKONFERENZ : „Deutschland von tatsächlicher Gleichstellung noch weit entfernt“

21. Januar 2015 // zwd Bonn (sv/ticker).

UN Women Deutschland: Pekinger Konferenz war historischer Durchbruch für die Rechte der Frauen | Frauenministerin Schwesig (SPD) ruft zur Umsetzung der Ziele auf

Die Forderungen der vierten Weltfrauenkonferenz der Vereinten Nationen (UN), die vor 20 Jahren in Peking tagte, sind nach wie vor aktuell. „Von der tatsächlichen Gleichstellung von Mann und Frau sind wir in Deutschland noch weit entfernt.“, erklärte Karin Nordmeyer, Vorsitzende von UN Women Nationales Komitee Deutschland. Jede dritte Frau werde Opfer häuslicher Gewalt, Frauen verdienten im Durchschnitt 22 Prozent weniger als Männer und seien in Führungspositionen deutlich unterrepräsentiert. Mit der Kampagne Peking+20 richtet das Nationale Komitee von UN Women in Deutschland nun den Fokus auf die Ergebnisse und Forderungen der Pekinger Aktionsplattform von 1995, die auf der Konferenz verabschiedet wurde und als historischer Durchbruch für die Rechte der Frauen gilt.

Die Kampagne solle auf die nach wie vor bestehenden Ungerechtigkeiten aufmerksam machen und dazu beitragen, dass die Ziele der Aktionsplattform umgesetzt würden, betonte Nordmeyer. In 12 Handlungsbereichen wie Bildung, Beendigung von Gewalt gegen Frauen oder Gesundheit benannte die Aktionsplattform über 50 strategische Ziele und 500 Maßnahmen zur Gleichstellung von Männern und Frauen. Der Handlungsleitfaden wird jedoch nur von wenigen Staaten beachtet und die Umsetzung verläuft schleppend. Vor 20 Jahren unterzeichneten Regierungen von 189 Staaten die Pekinger Erklärung und verpflichteten sich, die Forderungen umzusetzen.

Auch Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig (SPD) beteiligt sich an der Kampagne Peking20+ und wird am Festakt im Juni teilnehmen. In einer aktuellen Videobotschaft ruft sie dazu auf, die Ziele der Weltfrauenkonferenz umzusetzen. Außerdem sollten Privatpersonen oder Organisationen den Prozess begleiten, denn politische Teilhabe sei ein wichtiger Weg, um Einfluss zu nehmen und Verbesserungen für Frauen zu erkämpfen, so Schwesig weiter. Das Nationale Komitee von UN Women in Deutschland weist darauf hin, dass die Pekinger Erklärung auch heute noch eines der bedeutendsten gleichstellungspolitischen Dokumente – sowohl national als auch international – darstelle.

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