NIEDERSACHSEN : Inklusionsquote steigt auf über 64 Prozent

31. Juli 2018 // ticker

Die Inklusionsquote ist in Niedersachsen im Schuljahr 2017/18 auf 64,3 Prozent gestiegen. Dies ist eine Zunahme um rund drei Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr (Schuljahr 2016/17: 61,4 Prozent), wie das Kultusministerium am Montag mitteilte.

Bild: Andi Weiland / gesellschaftsbilder.de
Bild: Andi Weiland / gesellschaftsbilder.de

zwd Hannover. Nach einer Auswertung des Niedersächsischen Kultusministeriums zum Stichtag 17. August letzten Jahres besuchten im Schuljahr 2017/18 27.933 von 43.423 Schüler*innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf in den Schuljahrgängen 1 bis 9 eine allgemeine öffentliche Schule. 15.490 Schüler*innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf aus diesen Schuljahrgängen besuchten Förderschulen. „Inklusion ist ein Menschenrecht und es ist unser Ziel, die inklusive Schule zum Erfolg zu führen. Jedes Kind mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf, das eine allgemeine Schule besuchen möchte, soll dies in Niedersachsen auch tun können“, sagte Staatssekretärin Gaby Willamowius.

Rund 44 Prozent der inklusiv beschulten Schüler*innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf besuchten im Schuljahr 2017/18 eine Grundschule. Oberschulen (ca. 22 Prozent) und Gesamtschulen (ca. 19 Prozent) waren im Sekundarbereich I die am stärksten angewählten Schulformen, deutlich vor den Hauptschulen (ca. 10 Prozent), den Realschulen (ca. 3 Prozent) und den Gymnasien (ca. 3 Prozent). Man stelle fest, dass der Umsetzungsstand der schulischen Inklusion in den niedersächsischen Regionen sehr unterschiedlich sei, so Staatssekretärin Willamowius. „Über den Erfolg der inklusiven Schule wird nicht am grünen Tisch entschieden, sondern sehr konkret in den einzelnen Schulen vor Ort. Damit Inklusion flächendeckend gelingt, müssen wir alle mitnehmen. Daher ist uns der regionale Blick auf die jeweilige Situation vor Ort auch so wichtig.“+

Zusatzbedarf stark angewachsen

Der Zusatzbedarf Inklusion belief sich im Schuljahr 2017/18 auf über 95.000 Stunden. Seit Einführung der inklusiven Schule in Niedersachsen im Schuljahr 2013/14 ist dieser um rund 67.000 Stunden angewachsen. Mehr als 62.000 Stunden entfielen im Schuljahr 2017/18 auf individuelle Zusatzstunden für die Schülerinnen und Schüler mit festgestelltem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung in den unterschiedlichen Förderschwerpunkten. Rund 29.000 Stunden entfielen auf die sonderpädagogische Grundversorgung, die unabhängig von festgestellten sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfen den Schulen im Primarbereich zugewiesen wird: Jede Grundschule erhält pro Sollklasse zwei Lehrerwochenstunden für die sonderpädagogische Grundversorgung.

Die inklusive Schule wurde in Niedersachsen zum Schuljahresbeginn 2013/14 beginnend mit den Schuljahrgängen 1 und 5 eingeführt und wird seitdem aufsteigend erweitert. In dieser Zeit ist die Inklusionsquote um 19,4 Prozentpunkte gestiegen.

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