zwd-POLITIKMAGAZIN Nr. 371: FRAUEN & GLEICHSTELLUNG : Ist die EU auf dem Weg zur Gleichberechtigung?

24. Juli 2019 // zwd

Seit den Wahlen zum Europaparlament Ende Mai ist Schwung in die frauenpolitische ­Debatte und die Frage nach der Machtverteilung in Brüssel gekommen. Der Frauenanteil ist im EU-Parlament auf 40 Prozent gestiegen und eine geschlechterparitätische Besetzung der Kommission darf erwartet werden. Eine Analyse.

Neue Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (Bild: wikimedia.org) und die neue Vorsitzende des Frauen- und Gleichstellungsausschusses des EU-Parlaments (Bild: meineabgeordneten.at)
Neue Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (Bild: wikimedia.org) und die neue Vorsitzende des Frauen- und Gleichstellungsausschusses des EU-Parlaments (Bild: meineabgeordneten.at)

FRAUEN & GLEICHSTELLUNG


KOMMENTAR: HOLGER H. LÜHRIG

Die journalistischen Steigbügelhalter der neuen recht(sextremistisch)en Bewegung?
zwd Berlin (ig).
Keine Provokation ist anstößig genug, als dass sie nicht immer wieder Journalist*innen in Zeitungen und TV-Medien auf den Plan rufen würde und sie zur Kommentierung oder zur Vergeudung kostbarer Sendezeit in den TV-Medien veranlassen würde. So sind diese Demokratie-Wächter der sogenannten „Alternative“ (AfD) auf den Leim gegangen, die doch zunächst nichts anderes im Sinn hatte als mit provozierenden Äußerungen in die Schlagzeilen zu kommen – frei nach dem Motto: „Eine schlechter Presse ist besser als gar keine“. Doch aus der „Wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es auch heraus“-Demoskopie, die den Rechtspopulisten immer neue Höhenflüge bescheinigte, haben manche journalistischen Beobachter*innen den Schluss gezogen, es gelte nun dem parlamentarischen Arm der Rechtsextremisten mit der gebotenen journalistischen Neutralität zu begegnen. Damit werden deren Auftritte in den Augen mancher Zeitgenoss*innen freilich erst hoffähig gemacht.
ab Seite 4

NACH DER WAHL: FRAUEN IN DER EUROPÄISCHEN UNION

Ist die EU auf dem Weg zur Gleichberechtigung?
zwd Brüssel (jt).
Seit den Wahlen zum Europaparlament Ende Mai ist Schwung in die frauenpolitische ­Debatte und die Frage nach der Machtverteilung in Brüssel gekommen. Der Frauenanteil ist im EU-Parlament auf 40 Prozent gestiegen und eine geschlechterparitätische Besetzung der Kommission darf erwartet werden. Eine Analyse.
ab Seite 6

SACHSEN VOR DER WAHL

Sorgenkind Frauenförderung: Mit der CDU war ein modernes Gleichstellungsgesetz nicht zu erreichen
zwd Dresden (jt).
Die Frauen- und Gleichstellungspolitik ist in Sachsen nur mühsam vorangekommen. ­Verant-wortlich dafür ist die CDU, die gleichstellungspolitische Vorhaben regelmäßig blockierte. Dabei gibt es in Sachsen große Herausforderungen.
ab Seite 8

Wahlprogramme: Was planen die Parteien in der Gleichstellungspolitik?
ab Seite 10

BREMEN NACH DER WAHL

Mehr Frauenpolitik: Linke übernehmen das Ressort
zwd Bremen (jt).
Nach der Bremer Bürgerschaftswahl wird es frauenpolitisch kein „Weiter so“ geben. Das war auch schon 2015 anlässlich der letzten Regierungsbildung versprochen. Aber sowohl nach dem von den künftigen Regierungsparteien SPD, Grünen und Linken gebilligten Koalitionsvertrag als auch angesichts der geplanten personellen Neubesetzung des frauenpolitischen Ressorts stehen die Zeichen auf Veränderung.
ab Seite 12


KULTUR & GESELLSCHAFT


GESCHLECHTERGERECHTE TEXTE IN DER PRAXIS

Studie der TU Braunschweig: Beeinflusst gegenderte Sprache das Verständnis?
zwd Braunschweig (ug).
Sollten Texte geschlechtergerecht formuliert sein? Oder beeinträchtigt geschlechtersensib­le Sprache das Verständnis beim Lesen? Forscher*innen der Universität Braunschweig haben in einer im April veröffentlichten Studie untersucht, ob sich gegenderte Schreibweisen auf das kognitive Erfassen von Texten negativ auswirken.
ab Seite 30


DIE LETZTE SEITE


ADA NOLDE

Unterstützerin ihres Mannes auf dem Weg zum angestrebten NS-Staatskünstler
zwd Berlin (no).
„Er: ein Genie, noch ganz unerkannt, […] aber ohne Anziehung für die Welt. […] Sie: jung, schön, anziehend, […] nicht groß, aber mit Sehnsucht nach Großem u. nur Großes liebend.“ So charakterisierte Ada Nolde in einem Tagebucheintrag von 1920 rückblickend sich und ihren späteren Ehemann Emil Hansen – erst bei der Eheschließung 1902 nahm er den Namen seines Heimatortes Nolde an – bei einem ersten Zusammentreffen. Dieser Eindruck der Schauspielerin Ada Vilstrup (1879-1946) lässt schon Schlüsse auf ihre Rolle als Ehefrau zu: Mit ihrem Streben nach Großem unterstützte sie Nolde nicht nur in seiner künstlerischen Genialität, sondern auch in seinem Bemühen, in dem nationalsozialistischen System als Staatskünstler anerkannt zu werden.
Seite 32

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