CSU-PARTEITAG : CSU verabschiedet Frauenquote „light"

21. Oktober 2019 // Julia Trippo

Die CSU weiblicher und jünger zu machen war das erklärte Ziel von dem Vorsitzenden der CSU und bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder. Doch der Parteichef der Christsozialen wurde auf seinem Weg zur Geschlechterparität auf dem Parteitag der CSU in München am vergangenen Freitag und Samstag zurückgeworfen. So stimmten die Delegierten lediglich einer 40-Prozent-Frauenquote für Kreisvorstände nur als Soll-Bestimmung und nicht wie geplant als Muss-Bestimmung zu.

CSU-Vorsitzender Markus Söder - Bild: zwd/Archiv
CSU-Vorsitzender Markus Söder - Bild: zwd/Archiv

zwd München. Die CSU hat ein Frauenproblem, das sogar Markus Söder, der mit 91,3 Prozent wiedergewählter Parteivorsitzende der CSU, anerkennt: „Wir schneiden bei den jungen Frauen verheerend ab“ gestand er auf dem Parteitag in München ein. In dem Leitantrag zur CSU-Parteireform „Aufbruch in eine neue Zeit – CSU: Die Volkspartei des 21. Jahrhunderts“ wurden demgemäß „kräftige Schritte“ angekündigt, um „den Frauenanteil in allen politischen Feldern und Aktivitäten der gesellschaftlichen Realität anzugleichen.“ Deshalb sollte die 40-Prozent-Frauenquote, die derzeit schon für Bezirks- und Parteivorstandsebene gilt, auch auf die Kreisverbände ausgeweitet werden.

Doch stand die Parteibasis dem gleichstellungspolitischen Vorhaben weniger begeistert gegenüber als ihr Parteivorsitzender. Viele christsoziale Männer aber auch CSU-Frauen sprachen sich gegen die Quotierung aus. Am Ende einigten sich die Quoten-Befürworter und Gegner auf einen Kompromiss, den die CSU-Frauenunion eingebracht hatte. Letztendlich blieb es bei der Regelung für die Kreisvorstände beim „Soll“. Eine Vorschrift zu einer höheren Repräsentanz von Frauen konnte auf dem Parteitag nicht durchgesetzt werden.

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