WELTKINDERTAG 2017 : Kinderrechte stärker in den Fokus nehmen

20. September 2017 // Rita Schuhmacher

UNICEF Deutschland hat anlässlich des Weltkindertages 2017 am 20. September die künftige Bundesregierung aufgefordert, ihre Entscheidungen stärker an den Kinderrechten zu orientieren und eine Politik für Kinder umzusetzen.

zwd Berlin (ri). Wenige Tage vor der Bundestagswahl – zum Weltkindertag am 20. September 2017 – haben zahlreiche Initiativen und Vereine unter dem gemeinsamen Motto „Kindern eine Stimme geben!“ auf die Rechte von Kindern aufmerksam gemacht. UNICEF Deutschland und das Deutschen Kinderhilfswerk forderten mehr Beteiligungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche in Deutschland zu schaffen, zum Beispiel in Schulen und Kitas, Städten und Gemeinden sowie in der Politik.

Vor dem Hintergrund des laufenden Wahlkampfs versprachen Bundespolitiker*innen des Regierungs- und Oppositionslagers anlässlich des Weltkindertages, den Kampf gegen die hohen Kinderarmutsquote in Deutschland stärker in den Fokus ihrer Politik zu nehmen.

Rechte der Kinder Grundgesetz verankern

Bundesfamilienministerin Katharina Barley (SPD) erklärte, sie wolle sich dafür einsetzen, den Schutz und ihrer Rechte zu fördern und forderte die Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern. Auch Barleys Fraktionskolleg*innen Sönke Rix, familienpolitischer Sprecher, und Susann Rüthrich, Kinderbeauftragte, setzten sich dafür ein, die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen auszuweiten: „Wir wollen, dass künftig auch auf Bundesebene Jugendliche bereits ab 16 Jahren ihre Stimme abgeben können.“ Damit diese Jugendlichen bei Wahlen auch mündig entscheiden können, will sich die Fraktion dafür einsetzen, dass anderem die politische Bildung ausgebaut wird.

Das Versprechen, die Rechte der Kinder und Jugendlichen in der nächsten Legislaturperiode ins Grundgesetz aufzunehmen, gaben auch CDU und CSU. Sie wollen dafür Sorge tragen, dass es Eltern ermöglicht werde, gemeinsam mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. „Denn nur wenn es den Kindern gut geht, geht es auch unserer Gesellschaft gut“, erläuterte die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU im Deutschen Bundestag, Nadine Schön, dioe Position ihrer Fraktion.

Grüne: Große Koalitions sieht weg

Kritik übte die Spitzenkandidatin der Grünen, Katrin-Göring Eckardt, an den Leistungen der bisherigen Große Koalition. Die habe bisher weggesehen und nichts gegen die Kinderarmut in Deutschland unternommen. Dabei würden bereits 6 Milliarden Euro ausreichen, die Kinderarmut drastisch zu reduzieren, rechnete die Grünen-Fraktionschefin vor. .

Der Weltkindertag wurde 1954 von der Vollversammlung der Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um die Rechte der Kinder zu stärken. Heute wird der Weltkindertag in mehr als 145 Staaten begangen.

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