LEBENSLANGES LERNEN : KMU investieren besonders viel in die Weiterbildung

4. Dezember 2017 // ticker

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) geben mit durchschnittlich 1.167 Euro jährlich pro Beschäftigtem besonders viel für die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter*innen aus. Das zeigt die aktuelle Weiterbildungserhebung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW).

zwd Köln. Großunternehmen geben demnach rund 150 Euro weniger aus. Eine Erklärung hierfür ist der Fachkräftemangel und die Schwierigkeiten kleinerer Unternehmen, passendes Personal zu finden: „Das beständige Weiterbilden hilft den Firmen, qualifiziertes Personal an sich zu binden“, erklärte Susanne Seyda vom IW. So bilden mittlerweile 85 Prozent der rund 1.700 befragten Unternehmen ihre Angestellten weiter – im Durchschnitt mehr als 17 Stunden pro Jahr und Mitarbeiter*in.

Insgesamt investieren die deutschen Firmen dafür 33,5 Milliarden Euro – auch, um die Beschäftigten fit für die Digitalisierung zu machen. So setzen die Betriebe immer stärker auf neue, digitale Lernformate. Durch die schnelle technische Entwicklung steigt einerseits der Bedarf, Beschäftigte zu qualifizieren, andererseits werden die Möglichkeiten der digitalen Bildung vielfältiger. Dies spiegelt sich in der Befragung des IW wider: Unternehmen, die mit digitaler Technologie produzieren, investieren mehr Zeit und Geld in Weiterbildung als andere Betriebe. „Größter Vorteil des digitalen Lernens ist, dass es sich leicht in den Arbeitsalltag integrieren lässt“, so Seyda.

Rund die Hälfte der Unternehmen nutzt Lernvideos, Onlinekurse oder computerbasierte Selbstlernprogramme, 30 Prozent bieten unter anderem Apps an. Doch ganz auf klassische Seminare verzichten wollen die Betriebe nicht. „In den Firmen setzt sich immer stärker ein Mix aus bewährten Angeboten und neuen Techniken durch“, erläutert Seyda. Am häufigsten geht es bei der Weiterbildung neben dem beruflichen Fachwissen um die Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit. Auch die IT-Kenntnisse der Mitarbeiter*innen werden beständig ausgebaut.

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