DEUTSCHER FRAUENRAT : Grundsatzpapier zu Gleichstellung festgelegt

28. Juni 2017 // Rita Schuhmacher

Erstmals legt der Deutsche Frauenrat seine Grundsätze schriftlich fest und verabschiedet auf seiner Mitgliederversammlung am 24. und 25. Juni ein entsprechendes Papier. Über 100 Delegierte diskutierten auf dem Treffen über aktuelle Herausforderungen, beschlossen Forderungen und legten ihre politischen Schwerpunkte für die Zukunft fest.

Bild: Deutscher Frauenrat, Kerstin Müller
Bild: Deutscher Frauenrat, Kerstin Müller

zwd Berlin (ticker). Demokratie und Geschlechtergerechtigkeit seien angesichts rechtspopulistischer und -extremer Bewegungen weltweit gefährdet, warnte Bundesfrauenministerin Katarina Barley bei der Eröffnung der Mitgliederversammlung des Deutschen Frauenrates (DF). Mit dem Anspruch, Gleichstellung von Frauen und Männern voranzutreiben, hat der DF an dem Wochenende nicht nur sein Selbstverständnis und seine Leitlinie festgelegt, sondern auch gleichstellungspolitische Forderungen beschlossen. Neben einen Rechtsansanspruch auf befristete Teilzeit und die Berücksichtigung des Mutterschutzes bei der Rente, fordert der Verband auch eine stärkere Ahndung digitaler Gewalt gegen Frauen.

Die Mitgliederversammlung begrüßte außerdem den Zweiten Gleichstellungsbericht und fordert nun die Bundesregierung auf, sich die dort abgedruckten Empfehlungen der Sachverständigenkommission zur Umsetzung von Gleichstellung im Lebensverlauf vorzunehmen und zu berücksichtigen.

Geschlechtergerechtigkeit ist Voraussetzung für eine starke Demokratie

Der auf der Versammlung von den Mitgliedern festgelegte Schwerpunkt für das nächste Jahr fokussiert sich auf „Digitalisierung und die Auswirkunken auf die Lebensbereiche von Frauen“. Dieses Thema will der neue Fachausschuss „Digitale Transformation“ des DFs zukünftig aufarbeiten. Weitere Schwerpunkte der Geschäftsagenda liegen auf den Themen „Geschlechtervielfalt im gesellschaftlichen Diskurs“, „Sorgearbeit“ und „Geschlechtergerechte Haushaltspolitik – strukturierte Finanzierung der Gleichstellungspolitik“.

Mit Blick auf die diesjährigen Bundestagswahlen sowie wachsenden Rechtspopulismus und Antifeminismus fordert der Verband die Parteien auf, sich für Gleichstellungs- und Antidiskriminierungspolitik für Frauen und Männer stark zu machen. Darauf drängt die Frauenlobby in ihrer verabschiedeten Resolution zur Verteidigung von Demokratie und Frauenrechte.

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