ISLAND : Lohnungerechtigkeit jetzt illegal - dank neuem Gesetz

3. Januar 2018 // Rita Schuhmacher

Zum Jahresbeginn ist in Island ein neues Gesetz in Kraft getreten, dass es verbietet, Frauen bei gleicher Tätigkeit weniger Gehalt zu zahlen als Männern. Die neue Vorgabe wurde sowohl von Islands Mitte-Rechts-Regierung sowie von der Opposition unterstützt.

zwd Reykjavik. Seit Jahren gilt Island als das Land mit der größten Geschlechtergerechtigkeit. Bereits neun Jahre in Folge belegt das Land mit aktuell 48 Prozent Frauenanteil im Parlament den ersten Platz im Länderranking zur Geschlechtergerechtigkeit des Weltwirtschaftsforums (WEF).

Mit dem neuen Gesetz will die isländische Regierung das dennoch bestehende Lohngefälle zwischen Männern und Frauen von etwa 16 Prozent (Quelle: Offizielles Statistikamt "Statistics Iceland", 2016) bis 2022 gänzlich beseitigen.

Nach der neuen Regelung müssen alle Unternehmen nun künftig nachweisen, dass sie ihren Angestellten unabhängig vom Geschlecht für gleiche Tätigkeiten das gleiche Gehalt zahlen. Kontrolliert werden jedoch lediglich Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeitenden. Das Gesetz, so Dagny Osk Aradottir Pind, Vorstandsmitglied der isländischen Vereinigung der Frauenrechte, sei eine Maßnahme, um sicherzustellen, dass Frauen und Männer gleich bezahlt werden. Denn obwohl dies gesetzlich bereits seit Jahren festgeschrieben sei, gäbe es noch immer eine Lohnlücke.

Artikel als E-Mail versenden