zwd-POLITIKMAGAZIN Nr. 384 : Maria 2.0 - Die katholische Frauenreformbewegung rüttelt an den Grundfesten ihrer Kirche

30. April 2021 // Hilda Lührig-Nockemann

Liebe Leserin, lieber Leser, die Reformbewegung Maria 2.0 der kathollschen Frauen ist Gegenstand der Titelgeschichte des aktuellen zwd-POLITIKMAGAZINs (Ausgabe 384). Weiteres Hauptthema ist die "auf Kosten der Frauen" erfolgte Verhinderung eines Tarifvertrages in der Altenpflege durch die Kirchen. Alle Themen dieser Ausgabe finden Sie nachstehend.

Titelbild der Ausgabe zwd-POLITIKMAGAZIN 384
Titelbild der Ausgabe zwd-POLITIKMAGAZIN 384

TITELTHEMA "MARIA 2.0"


Maria 2.0 - "Die Fähigkeit für ein Kirchenamt begründet sich nicht aus dem Y-Chromosom"

von zwd-Chefredakteurin Hilda Lührig-Nockemann

zwd Berlin. „Menschenrechte und Grundgesetz garantieren allen Menschen gleiche Rechte – nur die katholische Kirche ignoriert das.“

Das hat die Frauen-Protestbewegung Maria 2.0 in einem Positionspapier in der ersten von insgesamt sieben Thesen festgehalten. Ihr Credo steht nicht nur für die Gleichberechtigung von Mann und Frau, sondern grundsätzlich für die gleichen Rechte aller Menschen – auch in der katholischen Kirche. ... ab Seite 12

FRAUEN & POLITIK


INTERNATIONALER FRAUENTAG - NACHLESE ZUM 8. MÄRZ 2021

Weltweite Resonanz macht Hoffnung auf mehr Geschlechtergerechtrigkeit

zwd Berlin (ig). In Berlin ist der Internationale Frauentag ein Feiertag, weltweit wurde der Weltfrauentag stärker als in früheren Jahren beachtet: mit klaren Botschaften aus dem Weißen Haus, von der ersten weiblichen Vizepräsidentin der USA Kamala Harris, vom Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN) António Manuel de Oliveira Guterres und von den Spitzen der Europäischen Union sowie aus der deutschen Politik – von dem Bundespräsidenten und dem Bundesratspräsidenten, der Kanzlerin und den Spitzen von SPD, Grünen, Linken und FDP. Traditionell gibt es Debatten im Europaparlament und Bundestag. Was fehlt? Ein Wort der Chefs der CDU und CSU. Armin Laschet und Markus Söder überließen Äußerungen zum 8. März den Vorsitzenden der FrauenUnion (Bund und Bayern), was im politischen Berlin als kein guter Auftakt zur Bundestagswahl im September gewertet wurde. Eine Auswahl wichtiger Äußerungen zum Internationalen Frauentag 2021 sind in dieser Ausgabe dokumentiert. Sie hat angesichts der geringen Resonanz des Internatioalen Frauentages in den Medien in dieser Hinsicht fast einen Alleinstellungscharakter: Wo finden Sie über den zwd hinaus sonst Äußerungen der maßgeblichen Spitzenpolitiker:innen der GRÜNEN, SPD, FDP und LINKEN zu dem, was ihnen im Kontext des 8. März 2021 wichtig war? Lesen Sie dazu die Statements von

  • Annalena Baerbock,
  • Olaf Scholz,
  • Christian Lindner und
  • Janine Wissler, ... ab Seite 3

ALTENPFLEGE

"Auf Kosten der Frauen" - Caritas und Diakonie blockieren flächendeckenden Tarifvertrag

zwd Berlin. Eine halbe Million versicherungspflichtige Frauen, tätig in der Altenpflege, können den Traum von durch Tarife gesicherte Löhne und damit auch einer höheren Alterssicherung vorerst begraben. Der von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Bundesvereinigung Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP) unter der Beteiligung von Diakonie und Caritas nach intensiven Verhandlungen erarbeitete Tarifvertrag für Pflegekräfte in der Altenpflege kommt durch das Veto der Kirchen nicht zustande. Ein Report von zwd-Chefredakteurin Hilda Lührig-Nockemann. Sie analysiert das widersprüchliche Verhalten der kirchlichen Dienstleisterinnen gegenüber der Umsetzung des Koalitionsvertrages von CDU/CSU und SPD aus dem Jahre 2018, in dem es hieß: "Gemeinsam mit den Tarifpartnern wollen wir dafür sorgen, dass Tarifverträge in der Altenpflege flächendeckend zur Anwendung kommen". Es war gerade die Caritas, die seinerzeit schriftlich entsprechende tarifliche Regelungen eingefordert hatte. ... ab Seite 6

  • Auf zwd-Anfrage, welche Konsequenzen Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) aus dem Scheitern des flächendeckenden Tarifvertrages zieht, hat das Bundesarbeitsministerium geantwortet. Die Stellungnahme de BMAS: "Aufgabe der 5. Pflegekommission ist, Mindestarbeitsbedingungen für die Pflege vorzuschlagen". ... ab Seite 9
  • Ebenso haben wir danach das Bundesvorstandsmitglied der Gewerkschaft ver.di Sylvia Bühler und den Sprecher der Bundesvereinigung Arbeitgeber in der Pflegebranche Gero Kettler gefragt. Ihre Antworten: Bühler: "Keine Abspeisung mit Niedriglohn" | Kettler: "Ausgerechnet Caritas und Diakonie" ... ab Seite 10

FRAUEN & GESUNDHEIT


SCHWANGERSCHAFTSVORSORGE

Dr, Dagmar Hertle: Wahlfreiheit der Frauen unrechtmäßig eingeschränkt

zwd Wuppertal. Frauen können selbst entscheiden, wem sie sich während der Schwangerschaft anvertrauen: Ärzt*innen, Hebammen oder beiden Professionen. So steht es im SGB V, §24 d: „Die Versicherte hat während der Schwangerschaft, bei und nach der Entbindung Anspruch auf ärztliche Betreuung sowie Hebammenhilfe einschließlich der Untersuchung zur Feststellung der Schwangerschaft und zur Schwangerschaftsvorsorge.“ In der Praxis ist die Wahlfreiheit aber eingeschränkt – Schwangerschaftsvorsorge ist zur Kampfzone der Berufsgruppen geworden. Ein Gastbeitrag der Gesundheitssystemforscherin Dr. med. Dagmar Hertle. ... Seite 16

BILDUNG & POLITIK


GASTBEITRÄGE ZU ZUKUNFTSFRAGEN DER BILDUNGSPOLITIK

  • Die SPD-Bildungsexperten Martin Habersaat (MdL, Schleswig-Holstein) und Dr. Ernst Dieter Rossmann (Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Bildung und Forschung) haben gefordert, die staatliche Bildungskooperation in Deutschland neu zu denken. ... ab Seite 17
  • Die ehemaligen Staatssekretäre Hans-Jürgen Kuhn (Grüne) und Dr. Michael Voges (beide Mitglieder der Fokusgruppe Bildungspolitik der Heinrich Böll-Stiftung) plädieren im zwd-POLITIKMAGAZIN dafür, "den Blindflug der Politik zu beenden und stark aus der Krise zu kommen, indem Bildungschancen für Benachteiligte jetzt gesichert werden". ... ab Seite 19


KULTUR & POLITIK


GASTLAND DER BUCHMESSEN 2020 UND 2021 | KANADA

  • Kanada - Zwei Jahre nacheinander Ehrengast ... Seite 22
  • Gleichberechtigung - bei Bildung Platz 1, sonst noch Spielraum ... Seite 23
  • zwd-Faktencheck zu Kanada ... Seite 23
  • Frauenpolitik in Kanada: Fortschrittliche Ziele - Gleichstellung und Diversität ... ab Seite 24
  • Margaret Atwood: Die Schriftstellerin und der Feminismus ... Seite 26
  • Weibliche Stimmen der modernen kanadischen Literatur: Lee Maracle, Martine Delvaux, Catharine Hernandez, Joséphine Bacon ... ab Seite 27


DER KAMPF UM DIE BENIN-BRONZEN

AA-Chef Heiko Maas: Die Rückgabe ist eine Frage der Gerechtigkeit

zwd Berlin. In der Titelgeschichte der Ausgabe 383 des zwd-POLITIKMAGAZINs hat zwd-Chefredakteurin Hilda Lührig-Nockemann auf das Problem des zweifelhaften Umgangs mit kolonialer Raubkunst am Beispiel der Benin-Bronzen aufmerksam gemacht ("Vermisst in Benin"). Die Frage: Gehören diese Raubkunst-Artifakte ins Humboldt Forum oder eher ins Edo Museum of West African Art in Nigeria? In einem weiteren Beitrag haben wir darauf hingewiesen, dass sich der Bundestag mehrmals aufgrund von Anträgen der Opposition mit dem Problem der Rückgabe der Benin-Bronzen beschäftigt hat. Jedoch hatten die zuständigen Ressorts (Auswärtiges Amt und BKM, geleitet von Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters), gestützt von der Koalitionsmehrheit von CDU/CSU und SPD, bisher nicht erkennen lassen, wie sie dem Versprechen ihrer Koalitionsvereinbarung von 2018 Rechnung tragen wollten. 50 Jahre lang haben die deutschen Behörden entsprechende Rückgabeersuchen der nigerianischen Regierung ignoriert. Nun ist aber, wie der aktuelle Bericht der zwd-Chefredakteurin in Ausgabe 384 zeigt, Bewegung in die Sache gekommen. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat die Rückgabe als eine "Frage der Gerechtigkeit" deklariert und seinen Kulturabteilungsleiter Dr. Andreas Görgen zu Verhandlungen nach Nigeria entsandt. Jetzt haben auch die verantwortlichen Kulturmanager Prof. Hermann Parzinger (Stiftung Preußischer Kulturbesitz) und Prof. Hartmut Dorgerloh (Humboldt- Forum) eingelenkt. Am 29. April - nach Redaktionsschluss des zwd - traf sich Ministerin Grütters zu einem Spitzengespräch mit Repräsentant:innen der Kulturpolitik und der Museen, um eine gemeinsame Position zur Restitution der Benin-Bronzen vorzubereiten. Die Redaktion des zwd-POLITIKMAGAZINs verbucht das Ende der "Hinhaltetaktik", das die Oppositionsfraktionen im Bundestag den Verantwortlichen in Behörden und Museen vorgehalten hatten, auch als ein Ergebnis der bundesweit beachteten zwd-Titelgeschichte in Ausgabe 383. ... ab Seite 30


DER KAMPF UM DIE GESCHLECHTERGERECHTE AMTSSPRACHE

Gender*sternchen, Doppel:punkt oder Binnen-"I" - wahlentscheidend?

zwd Berlin. Mit dieser provokanten Überschrift hat zwd-Herausgeber Holger H. Lührig den Kampf um die geschlechtergerechte Sprache ins Blickfeld gerückt. Während die vorläufigen Parteiprogramme von SPD, Grünen und Linken sich wie selbstverständlich des Gender*sternchens bedienen, hat der Kampf der Gegner:innen der Schreibweise mit Sternchen, Doppelpunkt oder sogenanntem Binnen-„I“ an Polemik und Schärfe zugenommen. Deren Abwehrkampf zielt auf die Bundestagswahl am 26. September, die hierzu ein Zeichen setzen könnte: Die These des zwd-Herausgebers: Gewinnen wird die geschlechtergerechte Schreibweise auf jeden Fall. ... Seite 32


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