BUNDESTAG : Mehr Frauen in die Digitalbranche: Bundesregierung hält bisherige Maßnahmen für ausreichend

25. Oktober 2018 // ticker

Die Steigerungsraten von MINT-Studentinnen seien vor allem auf die mehrjährigen Kampagnen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zurückzuführen. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (Drs. 19/5057) auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion (Drs. 19/4426).

zwd Berlin. Die Bundesregierung bezieht sich dabei auf eine im Auftrag der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) erstellten Studie zu Frauen im Innovationsprozess. Demzufolge würden mit Hilfe der Kampagnen moderne und attraktive MINT-Berufsbilder, auch anhand konkreter Beispiele erfolgreicher Frauen und moderner Arbeitsmodelle, präsentiert. Eine systematische Untersuchung von belastbaren Synergieeffekten, basierend auf bereits vorliegenden Wirksamkeitsmessungen, stehe jedoch noch aus.

Um die Frauen in MINT-Berufen zu stärken habe die Bundesregierung auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Jahr 2008 unter anderem den Nationale Pakt für Frauen in MINTBerufen „Komm, mach MINT.“ als bundesweite Netzwerk-Initiative und Teil der Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung „Aufstieg durch Bildung“ ins Leben gerufen. Aktuell würden sich 274 Partner*innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Verbänden im Netzwerk engagieren. Das Bündnis habe dazu beigetragen, dass sich das Engagement und die Kompetenz zu MINT und Digitalisierung in Schulen und Hochschulen, Wirtschaft, Gewerkschaften und Verbänden deutlich verstärkt habe. Durch die Umsetzung innovativer Maßnahmen für mehr Frauen im MINT-Studium und -Beruf sollen Innovationspotenziale von Frauen für die Digitalisierung erschlossen werden.

Rund 20 Millionen Euro investiert

Mit der Förderbekanntmachung „Erfolg mit MINT – Neue Chancen für Frauen“ leiste das BMBF zudem einen weiteren Beitrag zur Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft im Rahmen der Digitalen Agenda und unterstütze die Umsetzung der Ziele des Nationalen Pakts für Frauen in MINTBerufen, so die Bundesregierung. Von den im Zeitraum 2015 bis 2021 mit rund 20 Millionen Euro geförderten 54 Vorhaben hätten 40 Vorhaben einen Bezug zu IT-Berufen oder zur Digitalisierung. Hierzu gehörten Forschungsprojekte sowie Maßnahmen für Schülerinnen, Studentinnen und Berufseinsteigerinnen beziehungsweise -wiedereinsteigerinnen ebenso wie Projekte, die sich digitaler Methoden der MINT-Berufs- oder Studienwahlorientierung zuwenden, wie etwa Entwicklung einer App zur Berufs- oder Studienwahlorientierung.

Zudem habe die Bundesregierung den Girls' Day – Mädchen-Zukunftstag ins Leben gerufen. Der bundesweite Aktionstag eröffne Mädchen ab Klasse fünf Berufs- und Studienbereiche, in denen sie bislang unterrepräsentiert sind. Mit einem eintägigen Schnupperpraktikum erhielten sie jährlich die Chance, ihre Stärken in den Bereichen Technik, Naturwissenschaften, Handwerk und IT auszuprobieren.

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