UMFRAGE : Mehrheit der Studierenden fühlt sich von der Politik nicht repräsentiert

16. Juli 2019 // ticker

82 Prozent der deutschen Studierenden fühlen sich nicht richtig von der Politik repräsentiert. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage unter 1.200 Studierenden durch die digitale Lernplattform „charly.education“.

zwd Berlin. So gaben 78 Prozent der befragten Studierenden gaben an, dass Politiker*innen die für sie wichtigen Themen nicht oft genug thematisieren würden. Sie wünschen sich vor allem, dass Umweltaspekte sowie Hochschul- und Bildungsthemen stärker in die politische Agenda eingebunden werden. Auch die Sozialpolitik und die Digitalisierung sollten demnach u.a. politisch mehr beachtet werden.

Das Berliner Startup „charly.education“ hatte vor diesem Hintergrund zudem sämtliche Parlamentsdokumente und alle öffentlichen Social-Media-Beiträge der Abgeordneten der 19. Legislaturperiode des Bundestages vom 14. März 2018 bis zum 17. Juni 2019 ausgewertet und geprüft, welche Parteien sich am häufigsten mit studentischen Themen befassen. Dies beinhaltete insgesamt 449.110 offizielle Dokumente des Bundestags (Reden und Anträge) sowie Posts der Abgeordneten auf Facebook und Twitter seit Beginn der aktuellen Regierung.

Oppositionsabgeordnete sprechen doppelt so häufig über studentische Themen

Dabei wurden folgende 15 Begriffe in den Komplex „Belange von Studenten” aufgenommen: Student, Studenten, Studentin, Studentinnen, Studierende, Studiengang, Studienfach, Studienordnung, Bildung, Universität, Hochschule, Karriere, Bachelor, Diplom, Examen, BAföG. Insgesamt thematisierten die Abgeordneten demnach rund 16.000 Mal die Belange der Studierenden.

Besonders häufig sprachen demnach Unionsabgeordnete über studentische Themen: In insgesamt 3.550 Reden, Anträgen und Social-Media-Posts von CDU- und CSU-Mandatsträger*innen wurden Begriffe mit studentischem Bezug verwendet. Dazu gehören 3.131 Beiträge auf Facebook und Twitter sowie 419 im Bundestag. Dahinter folgt im Ranking Koalitionspartner SPD mit 3.454 Beiträgen über Studierende, die sich in 301 offizielle Parlamentsunterlagen sowie 3.153 Social Media-Posts aufteilen. Auf den weiteren Rängen liegen FDP (insgesamt 3.043 Dokumente), die Linke (2.491) und die Grünen (1.893). Auf dem letzten Platz landet die AfD mit 1.597 Dokumenten. Auffällig ist, dass die im Bundestag mit weniger Abgeordneten vertretenen Oppositionsparteien im Parlament alle mindestens doppelt so häufig über studentische Themen reden wie die Regierungsparteien. Diese positionieren sich dafür in den sozialen Medien als „Meinungsführer*innen“ zum Thema Studium.

Artikel als E-Mail versenden