BITKOM-STUDIE : Mehrheit für Reform des Bildungsföderalismus in Deutschland

8. Februar 2019 // ticker

Die Mehrheit der Deutschen spricht sich für eine tiefgreifende Reform des deutschen Bildungswesens aus. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Branchenverbandes Bitkom.

zwd Hürth. Demnach halten 58 Prozent der Bundesbürger*innen den Föderalismus in der Bildung für nicht mehr zeitgemäß und wünschen sich, dass der Bund dafür künftig allein verantwortlich ist. Am Status quo möchte dagegen nur jeder Sechste festhalten: Laut Studie wollen 16 Prozent, dass für Bildung weiterhin allein die Bundesländer verantwortlich sein sollen. Dass Bildung zu einer Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern wird, befürworten 22 Prozent.

Der Digitalpakt Schule, bei dem der Bund für die kommenden Jahre fünf Milliarden Euro für die Digitalisierung der Schulen in Aussicht gestellt hat, sollte nach Ansicht der Mehrheit der Deutschen ohne weitere Verzögerung umgesetzt werden: Zwei von drei Bundesbürger*innen (67 Prozent) sind der Ansicht, das Milliardenpaket müsse so schnell wie möglich bei den Schulen ankommen. Schon heute sehen die allermeisten einen großen Nachholbedarf bei der Digitalisierung. So sagen 86 Prozent, dass Deutschlands Schulen bei der Digitalisierung im internationalen Vergleich hinterherhinken. Entsprechend groß ist der Wunsch nach Reformen: Nahezu alle Befragten (96 Prozent) meinen, Lehrer*innen sollten verpflichtet werden, sich zu digitalen Themen und Methoden regelmäßig fortzubilden. Knapp neun von zehn (87 Prozent) sind der Ansicht, dass die Digitalisierung ein wichtiger Bestandteil in den Lehrplänen werden sollte. Und drei Viertel (75 Prozent) meinen, die technische Ausstattung der Schulen müsse verbessert werden. Ausgeglichen sind die Meinungen in der Frage, ob zuerst Schulgebäude saniert werden sollten, bevor in die Digitalisierung investiert wird: 48 Prozent sagen hier „ja“, 50 Prozent „nein“.

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